Dieter Baumann Comedy
Er läuft unermüdlich – jetzt sogar auf der Bühne. Dieter Baumann, olympischer Gold-Medaillen-Gewinner über 5000 Meter, packt das Laufband ein und tourt mit seinem neuen Kabarett-Programm quer durch die Region. Für MORITZ legte das Laufwunder eine kurze Pause ein und stand Rede und Antwort.
Ihr neues Programm heißt »Dieter Baumann läuft halt,weil singen kann er nicht«. Heißt das, ihr nächstes Ziel ist es, singen zu lernen?
Es gibt einen schönen Spruch »Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr«. Singen lernen geht auch nicht wirklich - natürlich kann ich trotzdem singen, aber es ist halt falsch.
Worauf darf man sich bei ihrem neuen Programm freuen?
Es ist eine Theatershow. Ich nenne es sogar eine Welt-Sensation. Und das ist auch gar keine Übertreibung, weil ich die ganze Show über auf dem Laufband laufe - das ist die Grundbasis. Ich wollte einfach mal das was ich wirklich kann, also das Laufen, den ganzen Abend lang machen. Und aus dem Laufen heraus entwickelt sich dann die Show mit Zaubertricks, Gesang (lacht) und allerlei Überraschungen.
Sie haben mit Susi Pape-Kramer sogar einen eigenen Tanz-Coach für die Show?
Ja genau, ich tanze auf dem Laufband. Ich sage ja: eine Welt-Sensation. Das ist nicht übertrieben. In Amerika wird das ab und zu gemacht. Ein paar kleine Videoclips habe ich gefunden, aber im Grunde genommen tanzt keiner auf dem Laufband. In sofern versuchen wir da mal etwas ganz neues.
Zwei Stunden laufen und dabei konzentriert bleiben –anstrengend oder machen Sie das mit links?
Nein, mit links nicht - aber für mich ist das nicht so anstrengend. Es gehört zum Theater dazu – gerade auch der Moment, indem sich der Zuschauer fragt: wann wird er müde. Theater ist Kleinkunst. Da passiert immer etwas mit dem Publikum, es sitzt ja nur zwei Meter entfernt. Das macht es ja auch gerade aus und so spannend.
Jetzt mal weg vom Theater und weg vom Programm: wissen Sie wie viele Kilometer Sie bis jetzt in ihrem gesamten Leben schon gelaufen sind?
Keine Ahnung. Ganz ehrlich, ich habe nie gerechnet – aber täglich so zwischen acht und zwölf Kilometer.
Jeden Tag? Auch sonntags?
Vor allem sonntags, da habe ich ja Zeit. Es fällt ganz selten aus bei mir. Da muss ich schon wirklich mit Grippe im Bett liegen.
Sie sind bis heute ihrer schwäbischen Heimat sehr treugeblieben. Warum?
Ich habe keine Notwendigkeit gesehen, die Gegend hier zu verlassen. Ich kann von hier aus gut agieren. Tübingen ist sehr lebenswert. Wir sind als junge Familie hergekommen. Unsere Kinder sind hier groß geworden. Es gibt alles was man braucht - besonders für Familien aber auch besonders für Kreative, wie ich gerade feststelle. Hier gibt es viele Anlaufstellen und einen guten Austausch, wenn man etwas auf der Bühne macht.
Wie wichtig ist ihnen die Natur beim Laufen?
Sehr wichtig. Ich laufe nur im Wald.
Welche Tipps sollten Amateur-Läufer beachten? Die richtige Atmung vielleicht?
Atmen wäre nicht schlecht. Bitte immer atmen! Wenn die Atmung mal weg sein sollte, wird es schwierig. Ansonsten: nicht zu schnell anlaufen, sich keine zu lange Strecke vornehmen. Langsam und kurz, dann wird alles gut.