DOZ
MORITZ-Redakteurin Sophia Budschewski traf DOZ auf dem Mosbacher Frühlingsfest
Ob vor 10.000 Menschen beim »Woodstöckle« in Calw oder beim Mosbacher Frühlingsfest im Hinterhof – Joachim Bader und Klaus Herrmann sind Musiker aus Leidenschaft. Im Interview mit MORITZ-Redakteurin Sophia Budschewski hat das Mosbacher Duo DOZ Geschichten aus ihrer wilden Jugend ausgepackt.
MORITZ: Seit wann seid Ihr musikalisch unzertrennlich?
Bader: Wir haben uns in der Schule kennengelernt, da waren wir 14 Jahren jung. Klaus war damals im Chor. Ich habe extra falsch gesungen, damit ich nicht in den Chor muss. Stattdessen habe ich erst Trompete und später Gitarre gelernt.
Herrmann: Ein Schulfreund hat mir damals von einem Kerl erzählt, welcher mit einer richtigen Kratzbürsten-Stimme singt. Da wurde ich neugierig. So haben sich unsere musikalischen Wege gekreuzt. Später haben wir uns zu einer Schülerband zusammen getan. 1999 haben wir das Duo DOZ gegründet. Seitdem machen wir gemeinsam Musik und trinken zusammen das ein oder andere Bier.
Wenn man so lang gemeinsam Musik macht, gibt es bestimmt auch einmal Meinungsverschiedenheiten?
Früher haben wir uns viel wegen Frauen gestritten. Aber das haben wir zum Glück hinter uns. Heute streiten wir hauptsächlich wegen der Soundeinstellungen beim Auftritt. Jeder hat seine Marotten, einer legt die Kabel vorne herum, der andere hinten. Einer meint die Soundboxen müssen so hoch wie möglich eingestellt sein, der andere stellt sie lieber auf Ohrhöhe ein.
Das klingt schon fast wie in einer Ehe...
Ja, vielleicht sogar schlimmer. (lachen)
Habt Ihr Euch auch beruflich der Musik verschrieben?
Bader: Ich habe Sozialpädagogik und Musikwissenschaften studiert. Die Musik begleitet mich auch beruflich. Seit 2001 habe ich eine eigene Musikschule in Mosbach.
Herrmann: Ich habe ebenfalls studiert - Sportwissenschaften. Mittlerweile habe ich mich mit einer Eventagentur selbstständig gemacht. Bei mir ist die Musik eher ein Hobby.
»Für was die Abkürzung ‚DOZ‘ steht, ist ein internes Bandgeheimnis«
Für was steht die Abkürzung »DOZ«?
Für etwas sehr Blödes, denn das ist eine Geschichte aus unserer Jugend. So viel sei verraten, es handelt sich um was Unanständiges. Es ist ein internes Band Geheimnis, welches wir leider nicht verraten dürfen. Wir wollten eigentlich nie ein Geheimnis aus unserem Bandnamen machen, aber es ist eben im jugendlichen Leichtsinn entstanden und zu schmutzig für die Öffentlichkeit.
Mit welcher Musik bestückt Ihr einen Live-Auftritt?
Wir spielen vor allem Cover-Songs aus den Musikstilen Rock und Blues, ab und zu auch mal Jazz. Oft dabei sind Songs von Bob Dylan und Jimmy Hendrix. Unser gemeinsamer Nenner sind die Rolling Stones. Die gehen immer. Früher, in den 80ern, haben wir auch eigene Songs geschrieben - Deutsch-Rock, der war fast schon protestartig. Da haben wir auch vom großen Durchbruch mit einem Plattenvertrag geträumt. Aber das haben wir uns mittlerweile abgewöhnt.
Was war die größte Bühen auf der Ihr gestande habt?
In Calw beim »Woodstöckle«, da waren 10.000 Menschen.
Was das Schönste an den Live Auftritten?
Wenn unsere Musik dem Publikum gefällt und man es merkt. Aber auch das Feeling innderhalb der Band ist toll. Wenn es gemeinsam richtig gut klingt, dann hat jeder Spaß.
»Ich habe mich weggedreht & plötzlich hingen drei BH´s an meinem Bass«
Ist in Euren »Wilden Zeiten« auch der eine oder andere BH auf die Bühne geflogen?
Herrmann: Eigentlich nicht: Das Problem war, dass Frauen damals keine BH´s getragen haben. Heute fliegen keine mehr (lachen).
Bader: Es ist mir einmal passiert. Bei einem Auftritt in Italien habe mich kurz weggedreht und plötzlich hingen drei BH´s an meinem Bass. Aber ich durfte sie nicht behalten.
Welcher Auftritt ist Euch besonders im Gedächtnis geblieben?
Das war bei einem Unifest in Karlsruhe in den 80ern. Da waren wir fehlgebucht - der Veranstalter hat ausversehen zwei Bands für einen Gig gleichzeitig gebucht. Wir haben dann versucht unsere Gage in Bier zu trinken. Beim Auftritt hat der unser Keyboarder das Bier auf seinem Instrument verschüttet und dann versucht mit dem Ärmel aufzuwischen. Die Tönekombination hat man so vorher noch nicht gehört. Auf der Heimfahrt hat uns natürlich die Polizei angehalten. So ist Joachim seinen Führerschein losgeworden.
Wie lang war euer längster »Arbeitstag«?
Sehr lang. Wir waren früher dafür bekannt, lang zu spielen. Teilweise bis morgens um 5 Uhr. Deshalb haben uns viele gebucht. Es hieß immer: »Die hören gar nicht mehr auf.« Inzwischen sind die Zeiten aber auch vorbei (lachen).