Boybands_3318-96.JPG
www.moritz.de
Fünf Jungs, die alles gaben, um ihre überwiegend weiblichen Fans zufrieden zu stellen. 700 Besucher freuten sich am Samstagabend auf das Programm »Boybands forever« und alle Take That- und Backstreet Boys-Fans kamen auch auf ihre Kosten.
Für Fans hingegen von East 17, New Kids on the Block, Boyzone, N’Sync und Westlife war es eine langes Warten und manchmal auch ein vergebliches Warten auf die Hits von damals.
Um 20 Uhr begann die Show, die von Gayle Tufts moderiert und von einer Live-Band begleitet wurde. Die Amerikanerin gab ihr bestes, um die Menge schon vor den ersten Auftritten heftig einzuheizen.
So ganz sprang der Funke in der nicht ganz so gut gefüllten Harmonie in der ersten Hälfte nicht über, da es doch einige Zeit dauerte, bis man die fünf Jungs als »Band« in Aktion erleben durfte.
Zuerst wurden die unterschiedlichen Typen vorgestellt, die in jeder Boyband enthalten sind. Der erste Typ war der »Schwiegersohn«, weiter gings mit dem musikalisch weniger talentierten Bruder-Typ, das dritte Solo gab der Süße, der sich später als »Bisexuell« outet, zum Besten und das letzte Solo kam vom Bad-Boy der Band. Das Fünfte Mitglied bekam auch nur den Titel »Der Fünfte« und leider kein Solo, obwohl sein Auftreten den lautesten Applaus und meisten Jubelschreie erntete - er wird vermutlich deswegen bald aussteigen. Der Cast war zu Beginn wenig zufriedenstellend, da weder Typ eins, zwei oder fünf ihren Rollen gerecht werden konnten und die Solos auch nur für durchschnittliche Stimmung sorgten.
Nach dem die Band feststand, begann eine Zeitreise mit einer Art »Trainingslager« für die fünf Jungs. Sie lernten in wenigen Minuten zu singen, zu tanzen und fit zu werden. Danach folgte der erste Auftritt als Band. Ab diesem Punkt ging es mit der Stimmung bergauf und man konnte sich immer mehr mit dem Cast anfreunden. Jedoch zierten sich die Besucher noch ein wenig aufzustehen. Kurz vor der Pause folgte dann der erste Dreh des Musikvideos, der mit viel Wasser und wenig Kleidung für den lange ersehnten Sexappeal sorgte. Die glatt rasierten Körper erinnerten zwar mehr an die Chippendales, aber das Eis war ab diesem Zeitpunkt definitiv gebrochen.
Nach einer halbstündigen Pause, begann der zweite und letzte Teil der Show. Der Bereich direkt vor der Bühne füllte sich immer öfter und bei Liedern wie »Everybody« oder »Relight my fire« konnte sich kaum jemand auf den Stühlen halten.
Zur Abwechslung dazu ging es anschließend um die Schattenseiten des Showbusiness in den 90er Jahren in Form von Drogenkonsum, Austauschbarkeit eines jeden Einzelnen und Trennung, doch leider wurde nie eine wirkliche Ernsthaftigkeit vermittelt, die auch zum Phänomen »Boybands der 90er Jahre« gehörte.
Danach waren die 90er Jahre abgeschlossen und es ging mit der erfolgreichsten Boyband des 21. Jahrhunderts weiter: One Direction. Bei den Hits »What makes you beautiful« und »Story of my life« konnten besonders die jüngeren Besucher ihre Textsicherheit unter Beweis stellen.
Die fünf Jungs haben live sehr gut gesungen und kamen auch nicht außer Atem, egal wie ausgefallen oder akrobatisch die Choreographie war. Fast schon schade, dass es mehr Show als ein richtiges Konzert war.