Der Vorverkauf für die 36. Festivalsaison des Hohenloher Kultursommers beginnt am 31. Januar um 9 Uhr. Prall gefüllt mit 71 Konzertveranstaltungen zwischen Ende Mai und Mitte Oktober kommt das Programmheft daher.
Dabei werden in fünf Landkreisen 55 unterschiedliche Räumlichkeiten bespielt und insgesamt 115 nationale und internationale Solistinnen und Solisten, Orchester und Ensembles wurden verpflichtet. Das Festival bietet gewohnt verlässliche künstlerische Qualität auf höchstem Niveau aus den Bereichen Alte Musik, Klassik und Weltmusik. Die musikalischen Darbietungen werden durch die historischen Spielstätten wie Fürstenschlösser, prächtige Klosteranlagen, beschauliche Dorfkirchen oder alte Keltern und Scheunen sowie durch die ländliche Idylle zum emotionsgeladenen Gesamterlebnis. Dieses Grundrezept wird in dieser Saison mit neuen Konzertformaten, Thementagen und Crossoverprojekten etwas nachgewürzt.
Eröffnungswoche
Traditionell öffnet das Festival seine musikalischen Tore im Rittersaal von Schloss Neuenstein. Am 28. Mai bringen dazu der Solo-Oboist des Bayerischen Rundfunks Stefan Schilli und das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim unter der Leitung von Douglas Bostok Musik von Mozart und Haydn auf die Bühne. Einen Tag später wird das Festival im Landkreis Schwäbisch Hall auf Schloss Langenburg eröffnet, dann gibt es "Wagner in 90 Minuten", u.a. mit Charakterschauspieler Sascha Nathan (ARD, ZDF) und dem Ensemble D’Accord um Geigerin Martina Trumpp. Auch das Württembergische Kammerorchester Heilbronn gehört zur festen Tradition bei den Neuensteiner Konzerten während der Eröffnungswoche. Unter der Leitung von Mario Venzago steht u.a. Mozarts Klavierkonzert Nr. 9 Es-Dur „Jeunehomme“ mit Joseph Moog auf dem Programm. Die Konzerte „Die große Sonate“ mit Rebekka Hartmann und dem neu gegründeten Euphonia Sinfonie Orchester München und „Not King Cole – Jazz im Rittersaal“ sind Nachhholtermine aus 2020/21.
Musikfest Weikersheim
Das Musikfest Weikersheim bekommt ein zusätzliches Erlebnis. Bereits am 1. Juli findet auf der Open Air Bühne im Schlosspark ein Crossover-Konzert der Extraklasse statt. Mit „HÖHNER Philharmonics“ präsentiert die Kölner Kultband ihre Hits, zusammen mit einem 45-köpfigen Orchester. Aber auch Trude Herr oder den Beatles spüren die HÖHNER nach, die oft als die deutschen Eagles beschrieben werden. Stargeiger József Lendvay setzt mit dem Orchester zusätzlich klassische Akzente. Damit öffnet das Festival seine Pforten für ein breites Publikum.
Am 2. Juli soll dann das bereits geplante Programm aus 2020 nachgeholt werden. „Europa – musikalisch grenzenlos“ ist der Abend überschrieben. Ab 18 Uhr stehen sechs Konzerte zwischen Kammer- und Weltmusik in unterschiedlichen Räumlichkeiten des Schlosses zur Auswahl, bevor das Klassik Open Air mit der Donau Philharmonie Wien mit einem sehenswerten Feuerwerk endet. Dazwischen gibt es ein stilvolles kulinarisches Angebot mit 3-Gänge-Menü, Picknicktasche oder Delikatessen vom Grill sowie kulturelle Begegnungen mit den bunten Stelzenläufer*innen. Das Konzertformat ist weit über die Grenzen Hohenlohes hinaus bekannt.
Klaviersommer
Exklusive Klavierrezitale bietet die Reihe Klaviersommer innerhalb des Festivals. Am 18. Juni ist hierzu Haiou Zhang in der Kunsthalle Würth mit einem ganz persönlichen Programm von Bach zu Beethoven zu erleben, während zeitgleich auf Schloss Eyb in Dörzbach Aleksandra und Aleksander Grychtolik Bachs Brandenburgische Konzerte, darunter auch eine Improvisation eines 7. Konzertes, auf zwei Cembali vortragen.
Am 15. Juli sind wie gewohnt Teilnehmer*innen des Internationalen Liszt-Meisterkurses Schloss Schillingsfürst in Schwäbisch Hall zu Gast.
Das Festival freut sich besonders über die Verpflichtung von Pianistin Luiza Borac, die weltweit in allen großen Konzerthäusern zu Gast ist und viele Preise gewonnen hat. Am 24.Juli wird sie in Kloster Schöntal Werke von Schubert, Liszt und Grieg zum Thema Pilgern und Wandern präsentieren. Am 7. August können Besucher*innen dann bei Fanny und Felix zu Gast sein. Ebenfalls in Kloster Schöntal taucht die leidenschaftliche Pianistin Ana-Marija Markovina in die musikalische Klavierwelt der beiden Geschwister Mendelssohn ein. Dabei stellt insbesondere das Oeuvre von Felix Mendelssohn für Klavier ein eher selten zu hörendes Repertoire dar.
Thema Pilgerwege
Ende Juni bildet das Thema Pilgerwege einen Schwerpunkt im Konzertreigen. Durch Hohenlohe führen offizielle Hauptrouten des Jakobswegs nach Santiago de Compostela, u.a. an der Großcomburg in Schwäbisch Hall, Kloster Schöntal oder der Jagstmühle in Mulfingen-Heimhausen vorbei. Am 19. Juni widmet sich ein Thementag in Kloster Schöntal dem Camino. Um 11 Uhr hält der Weltreisende Michael Fleck aus Crailsheim einen Panorama-Bildervortrag und erzählt von seiner Pilgerschaft. Um 14:30 Uhr gibt es einen geführten Spaziergang vom Bildungshaus zur Wallfahrtskirche Neusaß mit Dr. Mark Wittlinger – ein Stück des offiziellen Jakobswegs. Die Damen von IALMA erzählen dann um 17 Uhr im Festsaal in ihren Liedern von ihren galizischen Vorfahren und dem Camino.
Am 24. Juni bringen Barbara Gräsle, Gitarre und SWR-Sprecher Rudolf Guckelsberger das Thema in der Jagstmühle in Heimhausen näher. Hier kann dem Thema mit spanischen Tapas auch kulinarisch begegnet werden. Den Jakobsweg aus historischen Quellen erklingen, lässt dann am 25. Juni noch die Capella Antiqua Bambergensis auf der Großcomburg in Schwäbisch Hall.
Konzerttage
Am 2020/21 neu eingeführten Format der Konzerttage in Öhringen und Schwäbisch Hall hält das Festival auch in dieser Saison fest. Am 17. Juli gibt es in Öhringen drei Konzerte an drei Locations. Im Filmtheater Scala gibt es ein Stummfilmkonzert, bei dem Pianist Stephan Graf von Bothmer zu Comedy-Klassikern wie Dick und Doof live Musik spielt und improvisiert. Im Blauen Saal des Schlosses lebt Geigerin Amy Lungu ihre Leidenschaft für den Tango aus und im Weygang-Museum verspricht Henning Westphal einen grauenvollen Abend. Bei seiner Lesung sind schauerliche Geschichten von Adgar Allen Poe oder Elisabeth Bowen zu hören, dazwischen legt er Schellack-Platten auf seinem Grammophon auf. Dazwischen kann z.B. ein Konzert-Lunch im Württemberger Hof gebucht werden.
Am 18. September steht das gleiche Format in Schwäbisch Hall an. Am Vormittag rezitiert ZDF-Schauspieler Heiko Ruprecht (u.a, Der Bergdoktor) im Neuen Globe Shakespeare-Sonette, die Veronika Ponser mit der Harfe untermalt. Das Trio Parnassus rückt nachmittags seltene Kammermusik von Rinck und Beethoven in der Hospitalkirche in den Fokus. Am Abend mischen sich dann in der Kunsthalle Würth Videoclips mit Klängen avantgardistischer Kammermusik zwischen Philipp Glass und Astor Piazzolla zum Programm „Das Meer – Konzert für Klavier, Cello und Video“.
Der Konzerttag auf Schloss Schillingsfürst findet am 14. August statt. Hier steht wieder das Europäische Volks- und Kunstlied im Mittelpunkt. Namhafte internationale Gesangssolist*innen wie Margarita Vilsone, Tiziana Portoghese, Enrique Ambrosio oder Christoph von Weitzel finden sich dazu im Schlosshof ein.
Weltmusik
15 Konzerte mit Folk-Klängen vorwiegend aus dem europäischen Raum hat der Kultursommer in diesem Jahr im Angebot. Den Auftakt machen IALMA mit ihrem Programm „Camino“ (s.o.), bevor am 25. Juni die belgische Gruppe WÖR eine Hitparade aus Flandern des 18. Jahrhunderts mit Saxofon, Dudelsack, Violine, Akkordeon und Gitarre in Hohebach zündet. Einen musikalischen Liebestrunk bringt die südamerikanische Damenband Flor de Toloache mit nach Niederstetten, wenn sie im KULT ihre modernen Mariachi-Klänge darbietet. Welche Parallelen Beethovens Pastorale mit Klezmer hat zeigt das Ensemble Noisten am 16.7. in Herrentierbach. Der Klang Armeniens ist am 30. Juli in Geddelsbach zu erleben, bevor ebendort am 31. Juli das Trio Gruberich ins „Wilde Alpinistan“ entführt. Nach wie vor sehr beliebt ist Irish Folk beim Kultursommer-Publikum. Dies wird am 4. September ebenfalls in Geddelsbach bei der jungen Band Billow Wood voll auf seine Kosten kommen. Poetische Sounds aus Dänemark präsentiert Helene Blum am 1. Oktober in Crailsheim. Die Kultursommer-Zugabe gibt nach dem offiziellen Schlusspunkt dann am 19. Oktober noch Publikumsliebling Herbert Pixner. Seine Tour 2022 verspricht ein neues Bühnenbild und so manche musikalische Überraschung.
Brass & Co.
Ein zunehmend nachgefragtes Genre sind Blechbläserkonzerte. Hier darf man sich heuer auf das Ensemble Classique freuen, das am 26. Juni im Kupferzeller Schloss das 100-jährige Bestehen der Akademie für Landbau musikalisch feiert: Brassissimo! Am 26.7. holt Tine Thing Helseth mit tenThing das bereits zwei Mal verschobene Konzert im Kelterhof Niedernhall nach. Was es mit der geheimnisvollen Frau „La Montanara“ auf sich hat, dem geht das Sextett Bozen Brass am 7. August auf die Spur.
Konzertgenuss in Kirche, Klöstern und Kapellen
Bei sommerlichen Temperaturen sorgen die Konzerte in den Kirchen oft für wohltuende Abkühlung. Ihre Premiere in Hohenlohe hat die Formation The Curious Bards aus Frankreich. Zusammen mit der griechischen Sängerin Ilektra Platiopoulou erforschen sie keltische und gälische Klänge des Barock in Kloster Schöntal am 9. Juli. Eine klangliche orthodoxe Vesper präsentiert am 6. August ebenfalls in der Klosterkirche Schöntal das estnische Vokalensemble Heinavanker. Organist Hansjörg Albrecht wird die Künzelsauer Orgel der Johanneskirche am 28. August zum Orchester registrieren, wenn er seine Fassung der Sinfonie Aus der neuen Welt von Antonin Dvorak darauf intoniert. Eine seltene Messe für 16 Stimmen von Carl Friedrich Christian Fasch hat der Stuttgarter Kammerchor unter der Leitung von Frieder Bernius für sein Konzert am 2. September entstaubt. In der Bartensteiner Schlosskapelle kann Geschichte am 17. September lebendig spürbar werden. Die Fürstlich Löwensteinische Hofmusic spielt an originaler Wirkungsstätte Musik von Hohenloher Komponisten wie Friedrich Witt oder Kapellmeistern, die auf Bartenstein gewirkt haben (z.B. Johann Evangelist Brandl) – Klänge, die dort vor ca. 250 Jahren zum letzten Mal erklungen sein mögen.
Junge Gesichter / Violinwettbewerb
Über alle Programmsäulen hinweg sorgen immer junge, frische Talente und Ensembles für überraschende aber dennoch bleibende Eindrücke. Zu nennen sind hier Pianist Joseph Moog (4.6. Neuenstein), die Damen von sixty1strings (13.8. Waldenburg), das festivaleigene Concertino Ensemble oder die drei Jungmusiker des Trios ClariNoir. Zu Gast sind letztere mit dem Programm „Mozart on the Road“ am 20. August im Gaildorfer Wurmbrandsaal. Ebenso die Klezmerband Vagabund, die am 10. September in Geddelsbach zeigen wird: „sie shpiel’n Klezmer so shein“.
Ein wahrer, internationaler Talentreigen gibt sich im August in Kloster Schöntal die Ehre. Der Meisterkurs für Streicher endet am 24. August mit einem Abschlusskonzert, das virtuosen Klangzauber garantiert. Am 27. August beginnt der 19. Internationale Wettbewerb für Violine in Kloster Schöntal mit einem Eröffnungskonzert. Bis zur Gala der Preisträger*innen am 3. September verwandeln sich die Klostermauern dann in einen internationalen Campus. Als Marketingpartner konnte dafür Violin Channel aus den USA gewonnen werden, sodass zum ersten Mal die Vorspiele der Auswahlrunden auch weltweit über Streamings wahrgenommen werden können. Dahinter steckt seit vielen Jahren eine erfolgreiche Kooperation für musikalische Nachwuchsförderung zwischen Prof. Petru Munteanu aus Augsburg und der Kulturstiftung Hohenlohe.
Kammermusikalisches
Dazwischen stehen allerlei kammermusikalische Leckerbissen auf der Konzertmenükarte des Festivals. Am 26. Juni macht Morten Kargaard mit seinem Septett und seiner folkartigen Kammermusik aus Dänemark im Kirchberger Schloss Halt. Musikalische Grenzen überschreiten das Württembergische Kammerortchester Heilbronn (WKO) und das Frank Duprée Trio am 23. Juli in der TauberPhilharmonie Weikersheim. Mit Werken von Nikolai Kapustin, Strawinsky und Mussorgsky -eine Version der Bilder einer Ausstellung für Jazztrio und Orchester – ist ein intensives Konzerterlebnis vorhergesagt. Zwischen Jazz und Klassik agiert auch das Duo Elin / Sakas mit Bassklarinette/Saxofon und Klavier am 30. Juli in Schwäbisch Hall. Violine und Cello werden beim Trio Etoiles am 11. August in Aschhausen durch Bariton- und Sopransaxofon ersetzt und am 13. August bringt das Ensemble Sixty1strings bezaubernde Zupfmusik auf Gitarre, Harfe und Mandoline näher. Das Besondere dabei ist, dass hier für barocke Klänge historisches und für romantisch-zeitgenössische Werke modernes Instrumentarium verwendet wird.
Gleich zwei hochkarätige Solisten wartet das Konzert am 11. September in der Öhringer Kultura auf. Lena Neudauer, Violine und Matthias Kirschnereit, Klavier verzaubern zusammen mit dem WKO Heilbronn mit Schubert, Mozart, Haydn und Mendelssohns Doppelkonzert. Da Franz Schubert dieses Jahr 225. Geburtstag feiern würde, gratuliert das Concertino Ensemble mit zwei Schubertiaden: am 10. Juli in Öhringen und am 21. August in Langenburg. Den Schussunkt setzt dieses Jahr am 2. Oktober Spark – die klassische Band. Dann heißt es 3B statt hoffentlich 3G! Mit Bach, Berio und Beatles bringen die zum Abschluss des Festivals drei musikalische Welten zusammen.
Sponsoren
Die Kulturstiftung Hohenlohe und der Hohenloher Kultursommer werden von über 300 Privatpersonen sowie über 30 regionalen Firmen finanziell unterstützt. Als Hauptsponsor steht auch im 36. Jahr die Sparkassenfinanzgruppe mit den örtlichen Sparkassen Hohenlohekreis, Schwäbisch Hall und Tauberfranken hinter dem Festival.
Neue Spielstätten
Nach vielen Jahren Spielpause kehrt der Hohenloher Kultursommer nach Schloss Bartenstein zurück Das Konzert am 17. September wird in der beschaulichen Schlosskapelle ausgetragen. Ganz neu auf der Kultursommer-Karte sind das Museum im Schafstall in Neuenstadt am Kocher (Heilbronner Land) und die Jagstmühle in Mulfingen-Heimhausen.
Neues Logo
Ab 2022 nutzt der Hohenloher Kultursommer sein neues Logo. Die stilisierte Mohnblume als Signet des Festivals und Symbol des Hohenloher Lands generell wurde von der Agentur green design in Schwäbisch Hall re-designt. Das Logo erfüllt nun auch alle technischen Herausforderungen der aktuellen Medienlandschaft.
Karten und weitere Informationen gibt es bei der Geschäftsstelle in Künzelsau, Tel 07940/18-348, ggf. an der Abendkasse oder auch im Internet: Platzgenau buchen unter www.hohenloher-kultursommer.de oder www.reservix.de