Deborah van Daelen 2019-01
Seit 2012 ist Diagonalangreiferin Deborah van Daelen eine absolute Bank beim Allianz MTV Stuttgart. Als Kapitänin überzeugt sie auf und neben dem Platz durch ihre ungezwungene Lockerheit und unglaubliche Konstanz. Im MORITZ-Interview berichtet sie von der großen Vorfreude auf ihr drittes Pokalfinale, der Kunst, die Konzentration hochzuhalten und der Macht der Erfahrung.
Wie fühlt es sich an, wieder im Pokalfinale zu stehen?
Das ist ein super Gefühl. Wir haben in dieser Saison eine unglaublich gute Teamchemie, die ich bei jedem Training spüre. Wir haben alle einfach unglaublich viel Spaß beim gemeinsamen Training, lachen viel, arbeiten aber immer konzentriert. Es fühlt sich einfach richtig gut an zu sehen, dass diese harte Arbeit sich auf dem Platz auszahlt.
In der Liga marschierte Ihr Team ungeschlagen durch die Hinrunde. Wie schaffen Sie es die Konzentration zu behalten?
Auch da kommt uns die Geschlossenheit im Training sehr gelegen. Das Team ist unglaublich ausgewogen, jede weiß, dass sie immer 100-Prozent geben muss, um es in die Starting-Six zu schaffen. Darüber hinaus arbeiten wir mit unserer Mentaltrainerin zusammen, die es schafft, uns auch psychologisch topfit zu halten. Gerade in den Topspielen geht es ja darum, die letzten paar Prozente aus uns herauszuholen. Viele dieser Spitzenspiele werden im Kopf entschieden, da muss man zupacken können.
Was war für Sie das bisherige Pokal-Highlight?
Ganz klar das Spiel gegen Dresden noch vor dem Bundesligastart. Das Team hatte sich erst neu zusammengefunden, viele neue Spielerinnen und unsere WM-Rückkehrerinnen waren auch gerade erst zurück nach Stuttgart gekommen. Auch wenn die Testspielergebnisse und die Stimmung gut waren, gab es viele Fragezeichen, wo wir als Team stehen. Dass wir dann ausgerechnet Dresden so überzeugend wegfegen, war natürlich sehr befriedigend.
Für Sie ist es das dritte Pokalfinale.Wie sehr hilft Ihnen die Erfahrung?
Bei meinem ersten Pokalfinale war ich schon sehr nervös. Vor 11.000 Zuschauern zu spielen, ist natürlich ein ganz besonderes Erlebnis. Aber nachdem ich drei Krimis um den Pokal miterlebt habe, habe ich gelernt, ein wenig ruhiger in solche Spiele zu gehen. Ich hoffe, dass ich ein bisschen dieser Gelassenheit weitergeben kann. Es freut mich zu sehen, dass in den letzten Jahren immer mehr Fans den Weg in die Halle finden.
Was sind für Sie die Schlüssel zum Erfolg im Finalspiel?
Mit dem SSC Palmberg Schwerin wartet eine sehr disziplinierte Mannschaft mit vielen guten Spielerinnen. Ihr Coach Felix Koslowski ist vor allem im taktischen Bereich unglaublich stark, aber auch wir haben taktisch einiges auf dem Kasten. Wir müssen versuchen, unsere Stärken im Aufschlag und Block zu nutzen. Ich glaube im Angriff sind wir immer flexibel genug, um Lösungen zu finden.
Wie läuft so ein Pokalfinale für Sie als Spieler eigentlich ab?
Alle Mannschaften reisen einen Tag vor dem Spiel an. Jedes Team darf kurz in der Halle trainieren, um sich auf die Eigenarten einzustellen. Die SAP-Arena ist eine recht große Halle, da muss man die Bewegungsabläufe etwas anpassen. Das gemeinsame Abendessen aller Finalisten am Abend ist dann ein schöner Höhepunkt vor dem Spieltag. Am nächsten Tag geht es dann zu unserem Abschlusstraining vor dem Spiel. Und dann geht es los aufs Spielfeld. Auf diesen Moment bin ich schon richtig heiß.