Im fünften Anlauf erkämpft sich das Team von Allianz MTV Stuttgart im Duell mit dem Rekordmeister SSC Palmberg Schwerin den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte.
Es sind diese unvergesslichen Momente, die in jedem Sport Geschichte schreiben. Einen solchen erlebte die bis auf den letzten Platz mit offiziell 2251 Zuschauern ausverkaufte SCHARRena am 12. Mai. Die Ausgangslage war simpel: Alles oder nichts. Letztes Spiel der Finalserie gegen den Serienmeister SSC Palmberg Schwerin, der Stuttgarter Titelträume nur allzu oft hatte platzen lassen. Letzte Chance eine überragende Saison mit dem lang ersehnten Gold zu krönen.
Und was für ein Start die Stuttgarterinnen hinlegten: Scheinbar mühelos gewannen sie die ersten beiden Sätze und sehnten dem ersten Matchball zum Titel entgegen. Doch Schwerin kämpfte. Am Ende war es aber Stuttgarts schönster Sport der in diesem Serienmarathon die Oberhand behielt.
Allen voran Krystal Rivers prägte das Stuttgarter Angriffsspiel. Sie besorgte den Matchball im entscheidenden Meisterschaftsfinale und ließ die SCHARRena damit zu einem echten Tollhaus werden.
Und mitten drin vielleicht der Anblick des Abends: Julia Schaefer, auf ihre Krücken gestützt, weinte bitterliche Tränen der Freude. Die Stuttgarter Außenangreiferin hatte es einen Tag nach der Operation trotz des Wadenbeinbruchs, den sie drei Tage zuvor im vierten Finalspiel erlitten hatte, nicht mehr im Krankenhaus ausgehalten. Sie feuerte ihr Team während des gesamten Spiels tapfer von der Seitenlinie an und war bei der Titelübergabe wohl die erste liegende Meisterin.Und in diesem Jubel endete die Saison von Stuttgars schönstem Sport, nach 22 Bundesligaspielen der Normalrunde, vier Pokalspielen, zwölf Auftritten quer durch Europa in der Champions League bis hinein ins Viertelfinale, und zehn packenden Playoff-Finalspielen. 48 Pflichtspiele seit Ende Oktober.
Doch wie so oft ist so eine erfolgreiche Saison auch eine Zeit der Abschiede. Mit Micheli Tomazela Pissinato und Rénata Sándor beenden zwei Spielerinnen ihraktive Karriere, die lange Zeit das Gesicht der Mannschaft von Allianz MTV Stuttgart entscheidend prägten.Eine große Lücke wird auch Molly McCage hinterlassen, die beste Mittelblockerin der Play-offs. Die Amerikanerin zieht zurück in die Heimat. Und damit noch nicht genug der Abgänge auch Kapitänin Deborah van Daelen beendet nach der erste Meisterschaft ihre Karriere, während es Youngster Sarah Wilhite nach Südamerika zieht. Auch Zuspielerin Madison Bugg wird im nächsten Jahr nicht mehr in Stuttgart spielen. Im Sommer steht also bei Stuttgarts schönstem Sport ein großer Umbruch bevor, sodass die Mission Titelverteidigung zur neuen Saison mit vielen neuen Namen startet, wie dem ersten Neuzugang der Saison Kathleen Weiß.
Alle Infos zur neuen Saison unter: www.allianz-mtv-stuttgart.de