Ben Petzold und Valentin Rapp
Ben Petzoldt (DRL 10) und Valentin Rapp (DRL 7) sind die neuen Deutschen Squash-Doppelmeister. Am Sonntag besiegten die beiden Squasher der Sport-Insel Stuttgart bei der 12. Deutschen Squash Doppelmeisterschaft im Pink Power in Böblingen das starke Mixed-Doppel Tim Weber (DRL 4) und Sharon Sinclair (DRL-Damen 2 / Deutsche Einzelmeisterin 2016). Damit sind Rapp/Petzoldt auch für die Doppelweltmeisterschaften in Australien (15.-19. August 2016) qualifiziert.
Der Weg ins Finale
Auch wenn Petzoldt und Rapp als Favoriten ins Turnier gestartet sind, war der Weg zum Titel kein Selbstläufer. Bis zum Halbfinale gaben die beiden keinen Satz ab, doch dann trafen sie auf das Doppel Kevin Schwentner und Andre Weingerl (beide Squash Devils Stuttgart). Dieses Spiel war geprägt von langen, harten Ballwechseln. Schwentner/Weingerl konnten auf beiden Courtseiten mit Vorhandschlägen agieren, da Weingerl Linkshänder ist. Valentin Rapp, der einzige Rückhandspieler in diesem Spiel, ließ sich als deutscher Top-Ten Spieler dadurch jedoch nicht beeindrucken. Die ersten beiden Sätze gingen erst nach zähem Kampf an die beiden Favoriten. Im dritten Satz ging die Konzentration von Petzoldt/Rapp um eine Nuance zurück, sofort waren Schwentner/Weingerl zur Stelle und nutzen die Möglichkeit den dritten Satz für sich zu entscheiden. Der vierte Satz tobte lange Zeit auf Augenhöhe hin und her. Beide Doppel wären in der Lage gewesen, den Satz für sich zu entscheiden. Die zähen Rallies gingen auf die Kondition und die Fehler bei Schwentner/Weingerl häuften sich. Der Spielball ging nach einem Schlagfehler von Weingerl an Valentin Rapp und Ben Petzoldt.
Im Finale warteten Tim Weber (DRL 4) und seine Partnerin Sharon Sinclair (DRL-Damen 2), die die amtierende Deutsche Einzelmeisterin ist. Die beiden konnten im Viertelfinale zwei weitere Turnierfavoriten Marco Deeg (Sport-Insel Stuttgart) und Sandro Deeg (1.SC Karlsruhe) nach einem langen und spannenden Fünfsatzkrimi bezwingen. Im Halbfinale setzten sie sich anschließend deutlich mit 3:0 gegen die beiden Jugendeinzelmeister Yannik Omlor und Robin Ebert durch.
Das Finale
Das Finale war geprägt von schnellen Ballwechseln und zwei unterschiedlichen Taktiken. Rapp/Petzoldt teilten sich die rechte und die linke Courtseite zum Abdecken auf, Weber/Sinclair die vordere und hintere Courthälfte. Rapp und Petzoldt spielten harte Longline- oder Crossbälle nach hinten, mit dem Ziel Tim Weber laufen zu lassen und ihn dadurch zu ermüden. Kein leichtes Ziel, wenn man die gute Kondition von Tim Weber kennt. Vor allem zu Beginn spielten Rapp/Petzoldt sehr konzentriert, und trafen das Nick, d.h. die Kante zwischen Wand und Boden, mehrmals so genau, dass der Ball nicht mehr spielbar war. So erspielten sich Rapp/Petzoldt eine 2:0 Führung. Im dritten Satz schlugen Weber und Sinclair zurück. Bei Rapp und Petzoldt hatte man das Gefühl, dass ihr Konzentrationslevel etwas zurückging, während Weber und Sinclair genauer spielten und plötzlich das Spielgeschehen diktierten. Tatsächlich holten sie sich den dritten Satz mit 11:6. Im vierten Satz ließen die beiden Favoriten jedoch nichts anbrennen, griffen weiterhin beherzt an und agierten wieder zwingender. Am Satzende konnte man endlich Ermüdungserscheinungen bei Tim Weber wahrnehmen, der sich jedoch weiterhin verbissen zur Wehr setzte und kämpfte. Ben Petzoldt und Valentin Rapp verwandelten schließlich den Spielball zum 11:7 und sind damit neue Deutsche Squash-Doppelmeister.
Günal Günsav, der Vizepräsident des Deutschen Squash Verbandes, betonte in seiner Rede bei der Preisübergabe nicht nur die hohe Qualität der Doppelspiele und die Fairness der Spieler, sondern wies auch darauf hin, dass der Doppelmeistertitel zugleich die Qualifikation für die Doppel-Weltmeisterschaften bedeutet, die vom 15.-19. August in Australien stattfinden. Valentin Rapp und Ben Petzoldt werden nun überlegen, ob sie für das Weltturnier nennen wollen.
Finale
Petzoldt/Rapp bts. Weber/Sinclair 11:8, 11:9, 6:11, 11:7
Halbfinale
Petzoldt/Rapp bts. Schwentner/Weingerl 11:8, 11:9, 5:11, 12:10
Weber/Sinclair bts. Omlor/Ebert 11:8, 11:8, 11