In Anlehnung an „Miami Vice“ hätte ganz gewiss auch Wyoming Vice als Titel für dieses faszinierende Porträt über den einflussreichen US-Politiker Dick Cheney gepasst.
Regisseur Adam McKay („The Big Short“) bedient sich in seinem Spielfilm einiger ungewöhnlicher inszenatorischer Methoden, um mit stets einem Augenzwinkern und subtilem Humor jenen eher schweigsamen Mann vorzustellen, der insbesondere in den Jahren 2001 bis 2009 als Vizepräsident unter George W. Bush politische Entscheidungen traf, die bis heute Auswirkungen auf Amerika und auch das Weltgeschehen haben. Wyoming ist der Bundesstaat, in dem Cheney aufwuchs, 1963 stockbesoffen aus einem Auto purzelt und von seiner Frau vor die Wahl gestellt wird, seinen Status als „faule Sau“ zu überdenken. Tatsächlich wird er zu einem loyalen Politstrategen, der immer schon ein paar Schritte weiterdenkt als seine Gegner. An der Spitze der insgesamt großartigen Besetzung spielt Christian Bale, der seine Figur vom Teenager bis zum herzkranken 70-Jährigen eindrucksvoll auf die Leinwand bringt.