Mit einem vielseitigen Programm zeigt das 21. Indische Filmfestival Stuttgart vom 17. bis 21. Juli, warum es nicht nur Europas größtes indisches Filmfestival, sondern auch für den weltgrößten Filmmarkt eine wichtige Adresse ist. Das Publikum darf sich auf ein Programm voller Premieren feiern.
So kommt Ex-Bollywood-Kinderstar Ayesha Kapur nach 19-jähriger Leinwand-Abstinenz nun nach Stuttgart zur Weltpremiere von ‚Hari Ka Om – Hari’s Om‘ von Harish Vyas. Die inzwischen 29-jährige war 2005 neben Bollywood-Legende Amitabh Bachchan im Kassenschlager ‚Black‘ im Programm 2. Indischen Filmfestival Stuttgart. Auch der neue Spielfilm ‚Logout‘ von Indiens angesagtem Shootingstar und Trendsetter Babil Khan hat in Stuttgart Weltpremiere. Der Sohn des unvergessenen Schauspielers Irrfan Khan spielt in dem spektakulären Thriller von Regisseur Amit Golani einen Influencer, der um sein Leben zittert. Golani und sein Drehbuchautor sind bei den Vorstellungen am 18. und 19. Juli anwesend.
Das Filmfestival am Mittwoch, 17. Juli 2024, mit dem Drama ‚Narayaneete Moonnaanmakkal – Three Sons of Narayani‘ von Sharan Venugopals, in dem drei Brüder nach langer Zeit am Sterbebett der totkranken Mutter wieder aufeinandertreffen, alte familiäre Gräben wieder aufbrechen und ein Flirt die Situation auf die Spitze treibt.
Genau 65 aktuelle Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme bringen bis 21. Juli 2024 das neue indische Kino mit weiteren Premieren in die baden-württembergische Landeshauptstadt. Die Fans erwartet ein cineastischer Indien-Trip, der mit einer Mischung aus Realismus und großen Kino-Momenten begeistern wird: zauberhaft, engagiert, authentisch. Zum Abschluss werden die in Indien begehrten Filmpreise ‚German Star of India‘ im Gesamtwert von 7.500 Euro verliehen.
Nachdem der bisherige Hauptsponsor des Festivals, das Unternehmen Lapp und das Indische Honorarkonsulat, nach 20 Jahren die Förderung des Festivals beendete, rettete die mit Mumbai städtepartnerschaftlich verbundene Landeshauptstadt Stuttgart durch eine großzügige Förderung das sommerliche Kulturhighlight.
Weltpremiere ‚Logout‘: Superstar Babil Khan als Influencer in Todesangst
Gespannt sein darf das Publikum auf große Spielfilme, die bereits auf internationalen Filmfestivals liefen. So der von Manoj Shinde geschriebene und inszenierte Marathi-Spielfilm ‚Valli‘ (77. Festival de Cannes) und ‚Bhera – The Deaf‘ von Shrikant Prabhakar, ein weiterer Marathi-Spielfilm aus Cannes, oder der Berlinale-Beitrag ‚In The Belly of a Tiger‘ von Regisseur Siddartha Jatla, der 2018 mit dem Director‘s Vision Award des Indischen Filmfestival Stuttgart ausgezeichnet wurde. Neben der Weltpremiere von ‚Logout‘ verspricht das Programm mehrere europäische und deutsche Arthaus und Independent-Premieren. ‚Logout‘ thematisiert den diesjährigen Schultag am Donnerstag, 18. Juli ab 2024. Das Gloria 2 ist bereits nahezu ausverkauft. Am Freitag, 19. Juli, läuft ‚Logout‘ nochmals.
Schauspielerin Ayesha Kapur bringt echten Bollywood-Glanz nach Stuttgart
Die deutsch-indische Filmschauspielerin Ayesha Kapur (29) kommt zur Weltpremiere ihres neuen Kinofilms ‚Hari Ka Om – Hari’s Om‘ von Harish Vyas nach Stuttgart. 19 Jahre nach dem Debüt als Kinderstar in dem Kassen-Hit ‚Black‘ kehrt der mehrfach ausgezeichnete Star nun in der ersten Erwachsenen-Hauptrolle zurück auf die internationale Leinwand. Die Weltpremiere wird Ayesha Kapur am Sonntag, 21. Juli 2024 (16.30 Uhr), beim 21. Indischen Filmfestival Stuttgart in den Innenstadtkinos (Cinema) feiern.
Die modebegeisterte Schauspielerin kommt in einem maßgeschneiderten Kleid der Marke Upasana, das in ihrer indischen Heimatstadt Auroville hergestellt wurde. Dazu Schmuckstücke ihres eigenen Labels ‚Ayesha Accessories‘, die eigens für die Weltpremiere angefertigt wurden. Ayesha Kapur kam in Düsseldorf als Tochter der deutschen Mutter Jacqueline und des indischen Vaters Dilip Kapur, dem die Lederwarenkette ‚Hidesign‘ gehört, zur Welt. Nach ihrer ersten großen Filmrolle in Indien und ihrem zweiten indischen Spielfilm ‚Sikandar‘ (2009) legte Kapur eine lange Filmpause ein, studierte an der Columbia Universität in New York und macht dort 2020 ihren Abschluss. Ayesha Kapur über Deutschland: „Seit meiner Kindheit besuche ich meine Großeltern in Dortmund. In Stuttgart werde ich nun zum ersten Mal sein und freue mich, meine Erinnerungen an die bevorstehende Weltpremiere mit dieser Stadt zu verbinden.“
Im Jahr 2005 startete das 2. Indische Filmfestival Stuttgart mit ‚Black‘ von Sanjay Leela Bhansali. Kapur stand als taubes und blindes Mädchen neben der lebenden Leinwandlegende Amitabh Bachchan und Publikumsliebling Rani Mukerji erstmals vor der Kamera. Über ihre erste Hauptrolle als erwachsene Schauspielerin in ‚Hari Ka Om‘ sagt sie: „Es war eine aufregende Gelegenheit für mich, eine Figur zu spielen, die ganz anders und mir gleichzeitig sehr ähnlich ist. Priya, die Figur, die ich in Hari Om spiele, kommt aus einer ganz anderen Welt. Sie kommt aus einer mittelgroßen Stadt in Indien, hat einen relativ konservativen Hintergrund und spricht nicht wirklich Englisch. Ich bin sehr international aufgewachsen, habe mehrere Sprachen gesprochen, bin gereist und habe in verschiedenen Teilen der Welt gelebt, wobei Englisch meine erste Sprache war. Dennoch ist sie mir in vielerlei Hinsicht ähnlich, ich denke, es gibt eine gewisse Unschuld und Sanftheit, die ich mit ihr verbinden kann. In ihrem Kern ist sie mir ähnlich, trotz vieler äußerer Dinge wie Unterschiede in der Sprache, Kultur usw. Ich habe sehr hart an der Sprache und der Diktion gearbeitet und mich durch Recherchen in ihre Welt hineinversetzt - und ich freue mich darauf, in diesem Film meine Fähigkeit zu zeigen, unterschiedliche Charaktere zu spielen.“
Der Premierenfilm, der zugleich Closingfilm des 21. Indischen Filmfestivals ist, begleitet den todkranken Hari Prasad, der nach alten indischen Traditionen lebt, und seinen Sohn Om, der im Generationenkonflikt zum Vater lebt, auf der gemeinsamen Schicksalsreise in die heilige Stadt Kashi (Varanasi). In dieser bildgewaltigen Tour soll eine gestörte Vater-Sohn-Beziehung geheilt werden. Ayesha Kapur spielt zusammen mit einer starken Besetzung, darunter Raghuvir Yadav, Anshuman Jha, Soni Razdan, Samta Sudhiksha und Jagat Rawat.
Alle Protagonit*innen versuchen ihr Schicksal zu meistern
„Einmal mehr zeigt sich, wie einzigartig, spektakulär und unterhaltsam indisches Kino ist. Die vielen kleinen und großen Heldinnen und Helden, an deren Geschichten wir teilhaben können, haben eines gemeinsam: Sie versuchen, ihr Leben zu meistern, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und das Glück zu finden“, hebt Festivalleiter Oliver Mahn hervor.
Die Kategorie Spielfilm glänzt mit einer abwechslungsreichen Mischung aus tragischen Schicksalen, unverhoffter Leichtigkeit und amüsanten Komödien. Gleich am zweiten Festivaltag (Donnerstag, 18. Juli 2024) entert Indiens Topstar Babil Khan die Leinwand. Sein neuer Thriller ‚Logout‘ thematisiert den diesjährigen Schultag. Babil Khan spielt den 26-jährigen Influencer Pratyush aus Delhi, der von fast 10 Millionen Followern verehrt wird. Nachdem ein besessener Fan Pratyushs Handy erbeutet hat, verbarrikadiert sich der von Todesangst geplagte Influencer in seiner Wohnung. Was hat der durchgeknallte Fan mit ihm vor?
Valli flieht aus seiner Jogta-Identität
Auch die anderen Spielfilme fesseln, berühren, bewegen, werfen einen ungeschminkten Blick auf das wahre, einzigartige Indien. ‚Valli‘, eine Deutschlandpremiere, dreht sich um den jungen Valli, der in den ländlichen Regionen des westlichen Maharashtra nach der Jogappa-Tradition jede Nacht als Verehrerin einer Hindu-Göttin den Menschen Segen spendet. Valli, der wegen dieser Wandlung von den anderen Dorfjungen verachtet wird, will deshalb seine Jogta-Identität aufgeben. Regisseur Manjoj Shinde hält Vallis Flucht mit der Verbündeten Tara in emotionalen Szenen fest.
Streit und Flirt am Sterbebett
In Sharan Venugopals Drama ‚Narayaneete Moonnaanmakkal – Three Sons of Narayani‘ streiten sich drei Brüder, während sie auf den Tod der Mutter warten. Dann kommt es auch noch zu einem familiären Skandal am Sterbebett, ausgelöst durch den Sohn eines Bruders und seiner Cousine.
Gefangen in der Covid-Zeit
‚Bhera – The Deaf‘ von Shrikant Prabhakar. eine Weltpremiere, spielt in einem abgelegenen Dorf in Lower Konkan und in Mumbai während der Covid-Zeit. Anibai, die allein an Rande des Dorfs lebt, wartet sehnsüchtig auf ihren Sohn Suresh, der während der Pandemie in Mumbai festsitzt. Anibai leidet an einer Blinddarmentzündung und der taubstumme Dorfjunge Vishnu ist ihre einzige Verbindung zum Rest der Welt.
Dorfbarbier als Heiratsvermittler
Die sehr amüsante Komödie ‚Chambal Paar – The Barber of Baadarpur‘ von Devendra Singh Parmar, eine Weltpremiere, stellt einen Dorffriseur vor, der traditionell auch die Rolle des Heiratsvermittlers übernimmt. Wie ein Spion sammelt er beim Haareschneiden Informationen über Heiratskandidat*innen. Selbst schwierigste Fälle bringt er mit Witz und Weisheit unter die Haube.
Regisseur Siddartha Jatla stellt seinen Spielfilm ‚In the Belly of a Tiger‘ vor. Die Geschichte um einen älteren Bauern, der sich einem Tiger opfern will, um seine Familie aus der Armut zu befreien, ist eine außergewöhnliche Koproduktion aus Indien, USA, China, Indonesien und Taiwan. Das Sound-Design des Hindi-Films stammt vom mehrfachen Oscar-Gewinner Resul Pookutty (‚Slumdog Millionaire‘).
Wie im Märchen mit der Wunderlampe: Glück durch Solarstrom
Im fast schon märchenhaften Spielfilm ‚A Boy Who Dreamt Of Electicity‘ von Jigar Nagda, eine internationale Premiere, träumt der junge Bheru davon, das ärmliche abgelegene Elternhaus auf einem Hügel mit Strom zu versorgen. Aber nirgendwo findet er eine konventionelle Stromquelle. Als er in der Stadt eine Solarlaterne sieht, kommt ihm ein Geistesblitz. Bringt Solarstrom Licht und Glück in die bescheidene Hütte – und in sein Leben?
Jayant Digambar Somalkars Spielfilmdebüt ‚Sthal – A Match‘, eine Europapremiere, entstand mit Laiendarstellern aus dem Dorf des Regisseurs und handelt vom Kampf einer jungen Frau gegen patriarchalische Traditionen, die Frauen die Entscheidungsfreiheit nehmen, und arrangierte Ehen als einzige Option zur Selbstverbesserung. Das Publikum wird mit alltäglichen Ritualen, Stromausfällen, Frust und Freuden konfrontiert. Doch die Hoffnung auf einen Wandel ist spürbar.
Comedy-Drama über Schicksalsreise
In Harish Vyas Comedy-Drama ‚Hari Ka Om‘, eine Weltpremiere, stehen sich die beiden gefeierten Schauspieler Raghuvir Yadav und Anshuman Jha als Vater Hari und Sohn Om gegenüber. Beide trennen Welten. Nachdem der Vater, ein pensionierter Regierungsbeamter, Bhajan-Sänger und Freizeitastrologe, einen Herzinfarkt überstanden hat und die Sterne ihm ein baldiges Ende prophezeien, bricht er mit Om zu einer letzten Schicksalsreise auf, die von Bhopal nach Varanasi, die spirituelle Hauptstadt Indiens, führt.
Mit seinem Spielfilmdebüt ‚Mithya‘ (Deutschlandpremiere) erfüllte sich Regisseur Sumanth Bhat einen lang gehegten Wunsch. ‚Mithya‘ erzählt die ergreifende Geschichte eines elfjährigen Jungen, der die Wunden vom Verlust seiner Eltern verarbeiten muss. Mithun, der gerne Mithya genannt werden will, steht vor einer Identitätskrise. Der Waisenjunge zieht von Mumbai nach Udupi zu Onkel und Tante und kämpft darum, sich beiden zu öffnen. Problemtisch ist auch das Verhältnis zu den wenigen neuen Schulfreunden. Der Film endet mit einer Metapher; sie ist nur der Anfang von Mithyas Heilung.
Ein zauberhafter Abend mit der Ex
Bekannte Gesichter bringt Prasanth Vijays unterhaltsamer Malayalam-Liebesfilm ‚Ithiri Neram‘ – eine Weltpremiere - auf die Leinwand: Roshan Mathew ist neben Zarin Shihab, Nandu und Anand Manmadhan in der Hauptrolle zu sehen. Eigentlich wollte Anish am Vorabend der Taufe seiner Tochter mit Freunden feiern, doch der unerwartete Anruf von Anjana, einer früheren Geliebten, bringt alles durcheinander. Anish erlebt einen zauberhaften Abend mit seiner Ex. Eine einzige Umarmung und eine magische Nacht in einer konservativen südindischen Stadt.
Die Regisseurin Rajni Basumatary besetzte für ihren Spielfilm ‚Gorai Phakhri – Wild Swans‘ (Europapremiere) Cast und Crew mit Frauen. Die Geschichte spielt in den Ausläufern von Bodoland an der indisch-bhutanischen Grenze und erforscht das Leben von Frauen in einer patriarchalischen Gesellschaft, die sich von jahrzehntelangen bewaffneten Konflikten zwischen dem Staat und separatistischen Gruppen erholt.
Shakespeare ‚Othello‘ goes India
In ‚Athoi‘ verpasst Ana Mukhopadhyay Shakespeares ‚Othello‘ ein indisches Outfit und belebt den Theater-Klassiker mit zeitgenössischen Dialogen und im rasanten Quentin-Tarantino-Erzählstil zu einem 160-minütigen Leinwand-Spektakel.
Marathi-Spielfilm thematisiert Bodyshaming
Insgesamt 14 Spielfilme wählte das Programmteam – Festivalleiter Oliver Mahn und die beiden Kuratorinnen Therese Hayes (Palm Springs, USA) und Uma da Cunha (Mumbai, Indien) – aus. Dazu gehören auch das Marathi-Familiendrama ‚Sshort & Ssweet‘ von Ganesh Kadam (Weltpremiere), thematisiert Bodyshaming bei Kleinwüchsigen, um Akzeptanz zu fördern.
Bollywood-Evergreen made in Remseck
Jeder Blick, jede Geste und die Kameraperspektive – alles muss mit dem Original identisch sein, wenn Renè Lezar einen Bollywood-Song in der Region Stuttgart nachdreht. Diesmal covert der erfolgreiche Youtuber einen Klassiker aus dem Film ‚Don‘, 1978 mit Amitabh Bachchan und Zeenat Aman, 2006 mit Shah Rukh Khan, Priyanka Chopra und 2024 mit Renè Lazar und seiner Tanzpartnerin. ‚Khaike Pan Banaraswala‘ ist sein bislang größtes und aufwendigstes Projekt, das nun beim 21. Indischen Filmfestival Stuttgart dabei sein wird.
In den Dokus geht es auch ums Filmemachen
Elf Beiträge umfasst die Kategorie Dokumentarfilm. Gleich mehrere Produktionen widmen sich dem indischen Film. ‚A Filmmaker called Painter‘ von Lokesh Deshmukh (Deutschlandpremiere) setzt dem indischen Filmpionier Baburao Painter ein Denkmal. Der ehemalige Kulissenmaler gründete in den 1910er Jahren sein eigenes Filmstudio ‚Maharashtra Film Company‘ in Kolhapur, setzte als erster indischer Filmemacher Frauen in Filmen ein und drehte den ersten sozialrealistischen Film Indiens.
‚In Search of Rituparno‘ (internationale Premiere) portätiert Santosh Pathare den 2013 im Alter von 50 Jahren verstorbenen Schauspieler und Aktivisten Ritupanro Ghosh. ‚Parama: A Journey with Aparana Sen‘ (Deutschlandpremiere) von Suman Gosh blickt auf sechs Jahrzehnte im Leben der international gefeierten Regisseurin, Autorin und Schauspielerin Apama Sen zurück. ‚Dream Factory‘ von Aarushi Nigam (Weltpremiere) ist eine sozialkritische Auseinandersetzung mit der indischen Filmbranche.
Magische Momente hinterfragt ‚Chaawal – Rice‘ von Tamjeed Elahi Khan (internationale Premiere): Den verschwenderischen Umgang mit Reis bei Hochzeitsfeiern stellt die Dokumentation dem harten Leben der Reisbauern gegenüber. Tonnen von Reis regnen in Indien über Brautpaare, doch die Produktion des kostbaren Nahrungsmittels zehrt an den Kräften der Bauern.
Von der Liebe zu Languren und einer Bauchrednerpuppe
‚Me & Michael Ventriloquism 50‘ von Jayashri Mukherjee (Weltpremiere) stellt einen Bauchredner vor, der in 50 Berufsjahren eine besondere Beziehung zu seiner Bauchrednerpuppe entwickelt hat. ‚Faith For Trishula‘ von Tejas Vilas Chavan (Weltpremiere) läßt das Kinopublikum am Tishula-Festival im Herzen von Mumbai Dharavi teilnehmen und zeigt Szenen, die weit über unsere Schmerzgrenzen hinaus gehen. In ‚13 TWR‘ von Prashant More (Deutschlandpremiere) nutzen vier Jungs aus Tadiwala die Musikstile Rap und Hip-Hop, um Armut und Kriminalität zu entkommen. Und in ‚Never Say Day‘ (internationale Premiere) inszeniert die Filmstudentin Diya Gambhir aus Delhi ihr bisheriges Leben wie ein Poesiealbum, mit Hilfe von Live-Action, Animation und Stop-Motion.
‚Langur – The Man Monkey‘ von Haider Khan (Weltpremiere) stellt Jacky Whadwani vor, der heilige Languren pflegt und auf Festivals und Hochzeiten in ein Affenkostüm steigt, sich das Gesicht bemalt, um den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. ‚Fatima‘ von Sourabh Kanti Dutta (Deutschlandpremiere) lässt eine Aktivistin gegen Menschenhandel zu Wort kommen. die selbst als junges Mädchen im nördlichen Bundesstaat Bihar zur Prostitution gezwungen wurde. In ihrer armen, durch den Criminal Tribes Act 1871 gebrandmarkten nomadischen Gemeinschaft schlagen sich die Männer als Zuhälter durch; die Frauen müssen im Rotlichtviertel arbeiten.
Sechs thematische Kurzfilmblöcke
Vom Publikum geliebt: Sechs thematische Blöcke mit insgesamt 29 Kurzfilmen laden die Zuschauerinnen und Zuschauer zu einem abwechslungsreichen Trip ein. Vertreten in dieser Kategorie ist ein Best of von Pocket Films, Indiens führendem Anbieter von alternativem Online-Content. So ist unter anderem der Gewinnerfilm des Pocket-Films-Wettbewerb ‚Short Takes 8‘ zu sehen.
Die nominierten Wettbewerbsfilme und die Jurymitglieder
Das Festival endet wieder mit der Preisverleihung am Sonntag, 21. Juli 2024 (18 Uhr Empfang, 19 Uhr Beginn). Im Rennen um die in Indien begehrten Filmpreise ‚German Star of India‘ konkurrieren:
In der Kategorie Spielfilm (Preisgeld 4000 Euro):
‚Narayaneente Moonnaanmakkal (Three sons of Nanayani)‘ von Sharan Venugopal, ‚Gorai Phakhri (Wild Swans)‘ von Rajni Basumatary, ‚The Deaf‘ von Shrikant Prabhakar, ‚Athhoi‘ von Arna Mukhopadhyay , ‚Logout‘ von Amit Golani. ‚Mithya’ von Sumanth Bhat und ‘Sthal (A Match)’ von Jayant Digambar Somalkar.
In der Kategorie Kurzfilm (1000 Euro):
‘Kshan’ von Sakshi Singh (Co-operation with Pocket films), ‘Thanks Mom’ von Manik Talwar (Co-operation with Pocket films), ‘Kav Kav’ von Dr. Swanand Wagh (Co-operation with Pocket films, ‘Thursday Special’ von Varun Tandon, ‘Sultan’ von Avinash Kisanrao Kambikar, ‘Papa Ko Pani Se Dar Lagta Hai (My Father Is Afraid of Water)’ von Prateek Rajendra Srivastava, ‘Opposite Poles’ vn Vignesh Paramasivam, ‘Umbara’ von Pranay Ramesh Kotangale, ‘Pankhol’ von Parag Pradip Sawant Buigavne (Scarecrow)’ von Akhil Lotlikar’ und ‘Blackhole’ von Pradyumna Patil.
In der Kategorie Dokumentarfilm (1000 Euro):
‘Parama: A Journey with Aparna Sen’ von Suman Gosh, ‘Chaawal (Rice)’ von Tamjeed Elahi Khan, ‘Never say die’ von Diya Gambhir, ‘Langur – The Man Monkey’ von Haider Khan und ‘13TWR’ von Prashant More
Zudem werden vergeben: ein Werbefilmpreis (500 Euro) sowie der Director’s Vision Award, der Regisseure und Regisseurinnen auszeichnet, die mit ihrem Filmbeitrag ein außergewöhnliches soziales oder politisches Engagement beweisen, und der mit 1000 Euro dotierter Publikumspreis (Audience Award).
Und dies sind die Juroren und Jurorinnen:
Spielfilm: Drehbuchautor Alex Buresch, Drehbuchautorin Diane Schüssele und Filmschaffender Sven Bergmann
Kurzfilm: Drehbuchautorin Caro Schröter, Produzent Felix Ruple und Pradipta Ray (award winning trans filmmaker)
Dokumentarfilm: Dokumentarfilmerin Nadja Varsani, Dokumentarfilmerin Sabine Burg de Sousa Ferreira, Dokumentarfilmer Frank Walter
Werbefilm: Peter Stein (Werbeagentur blubb media), Michael Rösel (Dozent Werbefilm an der Filmakademie BW), Holger Öhrlich
Stadt rettet Indische Filmfestival Stuttgart
Das Unternehmen Lapp und das Indische Honorarkonsulat haben 20 Jahre lang das Indische Filmfestival Stuttgart unterstützt. „Wir freuen uns über die positive Entwicklung des Festivals“, stellt der bisherige Hauptsponsor klar, aber mit dem Generationswechsel im Unternehmen habe sich Lapp im Bereich des Sponsorings neu aufgestellt und neue Schwerpunkte gesetzt.
Durch eine großzügige Förderung rettete die Stadt Stuttgart, die mit der indischen Filmmetropole Mumbai seit 1968 eine Städtepartnerschaft pflegt, das Indische Filmfestival Stuttgart. Im Doppelhaushalt 2024/25 hat der Gemeinderat das internationale Kultur-Event berücksichtigt.
Dazu Marc Gegenfurtner, der Leiter des Kulturamtes der Stadt Stuttgart: "Mit einem bunten Filmprogramm lädt das Filmbüro Baden-Württemberg im Juli wieder die ganze Stadt zum Indischen Filmfestival Stuttgart ein. Ich freue mich, dass der Gemeinderat der Landeshauptstadt mit einer deutlichen Erhöhung der städtischen Förderung diese Festivalausgabe noch einmal ermöglicht hat und nutze die Gelegenheit Lapp für die jahrelange großzügige Unterstützung des Festivals zu danken. Das Indische Filmfestival lädt dazu ein, das bevölkerungsreichste und faszinierend widersprüchliche Land und seine vielen Gesichter aus der Perspektive seiner Filmschaffenden kennenzulernen und damit eine Sicht auf eine Welt zu bekommen, die viele Geschichten kennt. Multiperspektivische Angebote wie dieses sind zentral für eine Kulturmetropole wie die Landeshauptstadt."
Festivalleiter Oliver Mahn dankt der Firma Lapp für 20 Jahre finanzielle Unterstützung und dem Gemeinderat der Stadt Stuttgart für die Aufstockung des Förderbetrags: „Zu feiern gibt es nicht nur die 21. Ausgabe des Indischen Filmfestivals Stuttgart, sondern einen ganz besonderen Geburts-Tag: nachdem uns nach 20 Jahren treuer Partnerschaft die Firma Lapp als Hauptsponsor verlassen hat, sind wir mit großer Dankbarkeit erfüllt, dass die Landeshauptstadt Stuttgart, vertreten durch alle demokratischen Fraktionen im Gemeinderat, dieses wunderbare Filmfestival im Herzen Stuttgarts gerettet und erhalten hat. Der große und mit viel Wertschätzung für unsere Arbeit verbundene Zuspruch ist uns Motivation und Auftrag zugleich. Ein großer Dank geht daher an des Festivalteam, meine lieben Kolleginnen und Kollegen. Dank geht auch an das Land Baden-Württemberg und ganz besonders an das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Neben der langjährigen Städtepartnerschaft zwischen Stuttgart und Mumbai hat auch das Land seit 2015 eine intensive Partnerschaft mit dem Bundesstaat Maharashtra, dessen Hauptstadt Mumbai ist.“
Basic-Info:
Das 21. Indische Filmfestival Stuttgart findet statt vom 17. bis 21. Juli 2024 in den Innenstadtkinos Stuttgart (Cinema und EM, Bolz-/Königstraße). Veranstalter ist das Filmbüro Baden-Württemberg e.V.. Ein Kinoticket kostet 9 Euro. Die Landeshauptstadt Stuttgart fördert gro.zügig der Filmfestival. Stuttgart und die indische Metropole Mumbai pflegen seit 1968 eine Städtepartnerschaft. Auch das Land Baden-Württemberg unterstützt das Festival. Seit 2015 besteht eine Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und dem indischen Bundesstaat Maharashtra. Eine Städtepartnerschaft besteht auch zwischen Karlsruhe und Pune. Seit zwei Jahrzehnten ist das Indische Filmfestival Stuttgart ein Highlight im kulturellen Sommerprogramm in Baden-Württemberg. Das ganze Programm des 21. Indischen Filmfestival Stuttgart unter www.indisches-filmfestival.de