kurz.film.fest Künzelsau 2018
Studentisches Organisationsteam, Preisträger und Jury des kurz.film.fest
Am 10. Januar 2018 veranstalteten die Studierenden des Bachelorstudiengangs BWL mit Kultur- und Freizeitmanagement der Hochschule Heilbronn im Prestige Kino in Künzelsau ein kurz.film.fest mit Kurzfilmen junger Filmemacher.
Ein Semester lang haben die Studierenden des sechsten Semesters auf diesen Abend hingearbeitet. Sie haben Filmhochschulen und junge Filmemacher angeschrieben, Sponsoren gefunden, eine Jury ausgewählt und durch den Abend im vollbesetzten Kino geführt. Mehr als 40 Filme aus ganz Deutschland waren in das Rennen um den Jury- und Publikumspreis gegangen. Von einem Expertenteam aus erfahrenen Kino-, Film- und Festivalmachern waren in den Sparten Animation, Spielfilm und Dokumentation jeweils drei Werke ausgewählt worden, die im vollbesetzten Kino gezeigt wurden. Sowohl das Publikum als auch die fünfköpfige Jury kürte in der jeweiligen Kategorie den Sieger und stimmte dabei nicht immer überein. Während der Jurypreis in der Kategorie Animation an ‚Ein Krötenlied‘ von Eugen Merher ging, wählte das begeisterte Publikum ‚Night Spinning‘ von Yi Luo zu ihrem Favoriten. Die anwesende Filmemacherin von der Filmakademie Ludwigsburg freute sich sichtlich über diese Auszeichnung für ihren vom Comic inspirierten Film. In der Kategorie Spielfilm waren sich sowohl Publikum als auch Jury einig. ‚Watu Wote/All of us‘ von Katja Benrath, eine Abschlussarbeit an der Hamburg Media School, machte mit einem ergreifenden und auf einer wahren Begebenheit beruhenden Film über islamistischen Terror in Kenia das Rennen. Der Film der Hamburgerin hat bereits im Jahr zuvor in Los Angeles des Studierenden-Oscar gewonnen – womit die Künzelsauer mit ihrer Wahl in guter Gesellschaft waren. In der Sparte Dokumentation liefen die Meinungen von Jury und Publikum wieder auseinander. Während die Jury den ebenfalls in Los Angeles ausgezeichneten Film ‚Galamsey‘ über illegales Goldschürfen in Ghana von Johannes Preuß vorne sah, wählte das Publikum die überaus aktuellen Dokumentation ‚Heimat gegen Kohle‘ über den Braunkohleabbau Garzweiler II von Marius Brüning zum Sieger. Auch Marius Brüning von der Filmakademie Ludwigsburg nahm seine Auszeichnung am Abend persönlich entgegen und dankte dem Publikum auch im Namen aller, die an dem Film beteiligt waren, insbesondere der Menschen im vom Braunkohleabbau betroffenen Immerath, herzlich.
Jury- und Publikum waren sich in einer Sache aber definitiv einig: Die Wahl der jeweiligen Sieger fiel ungemein schwer. Alle gezeigten Filme waren ausgezeichnet, handwerklich hervorragend und von hohem Niveau. Neben eher unterhaltsamen Filmen, waren viele politische und nachdenklich stimmende Werke dabei. Aber gerade diese Vielfalt machte das kurz.film.fest zu einem derart großen Erfolg, dass direkt im Anschluss Stimmen laut wurden, dies doch unbedingt zu wiederholen. Frau Professorin Raphaela Henze, die die Veranstaltung initiiert und die Studierenden begleitet hat, war ebenfalls hochzufrieden mit dem gelungenen Praxistransfer und der der Leistung der Studierenden. Eine Wiederholung schloss sie in Anbetracht der Begeisterung nicht aus.