Das MFG-geförderte und von der ‚Schiwago Film’ in Stuttgart produzierte Drama ‚No Dogs Allowed‘ von Steve Bache aus Pirna, Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, gewinnt bei der 30. Filmschau Baden-Württemberg den mit 2.000 Euro dotierten Baden-Württembergischen Filmpreis in der Kategorie Spielfilm. Der teils in Sindelfingen gedrehte Film thematisiert das heikle Thema Pädophilie aus der Sicht eines Jugendlichen.
Der Gewinner des mit 2.000 Euro dotierten Baden-Württembergischen Filmpreises in der Kategorie Kurzfilm heißt ‚Haus am Hang‘ von Konstantin Münzel aus Suhl, Student an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg.
Den mit 2.000 Euro dotierten Baden-Württembergischen Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm erhält der von Kurhaus Produktion in Baden-Baden produzierte und von der MFG geförderte Film ‚Das leere Grab‘ von Agnes Lisa Wegner und Cece Mlay.
Der Abschlussfilm ‚Detlev‘ von Ferdinand Ehrhardt aus Dresden, Student an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, wurde in der Kategorie Animationsfilm mit dem Baden-Württembergischen Filmpreis (2.000 Euro) ausgezeichnet.
‚Scratch Lottery‘ von Jonas Tzscheetzsch (5ter Stock Medienproduktion in Stuttgart für WGV Versicherung) ist der Gewinner des diesjährigen Baden-Württembergischen Filmpreises in der Kategorie Werbefilm (2.000 Euro).
Der erstmals vergebene undotierte Baden-Württembergische Filmpreis für VFX (Visual Effects) geht an Amelie Dillig, Gus Martinez und Emanuel Fux von Accenture Song Content Deutschland VFX in Stuttgart für die Netflix-Serie ‚Avatar, the Last Airbender‘.
Den ebenfalls erstmals vergebenen und mit 500 Euro dotierten Baden-Württembergische Publikumsfilmpreis bekommt der Kurzfilm ‚Nur wir zwei‘ von Olga Alexandra Müller aus München, Studentin an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg.
Mit dem diesjährigen Baden-Württembergischen Ehrenfilmpreis wird Heiko Burkardsmaier, VFX Executive Producer und Head of Business/Legal Affairs bei Accenture Song VFX in Stuttgart, ausgezeichnet. Er ist einer der VFX-Pioniere, die den Standort Stuttgart zur Traumfabrik für Hollywood-Blockbuster gemacht haben:
Zusammen mit dem 21. Jugendfilmpreis wurden bei der Preisverleihung im Alten Schloss in Stuttgart insgesamt 21 Filmpreise im Gesamtwert von 15.500 Euro vergeben.
Foto: Ronny Schönebaum
Gewinner Bester Spielfilm ’No Dogs Allowed’ - rechts Steve Bache (Regie)
Gewinner*innen des 21. Jugendfilmpreises
Die Gewinner*innen des diesjährigen Jugendfilmpreises sind: ‚Hollow‘s Day‘ von Eliah Tamino Willmann (Bester Film, dotiert mit 500 Euro, gestiftet von der MFG), Levi Tounkara für Beste Schauspielerische Leistung in ‚Maskerade – Spielst du noch oder lebst du schon?‘ von David Schneider (300 Euro, gestiftet von Royal Film Company), 300 Euro (gestiftet vom Filmbüro Baden-Württemberg) für Beste Ensembleleistung an ‚Rache mit Briefpapier‘ von der Filmdreh AG des Neuen Gymnasiums Leibniz in Stuttgart, 300 Euro (gestiftet von der Film Commission Region Stuttgart) für Bestes Drehbuch an Nikolaos Bakousis aus Linkenheim-Hochstetten für ‚Lukas‘, Beste Kamera (300 Euro, gestiftet vom Filmbüro Baden-Württemberg) für Beste Kamera an Chris Gruber (‚Generation Fragezeichen‘ von Anastasja Black), Bester Schnitt (300 Euro, gestiftet von oh boy! GmbH) an Editor Corn Baum aus Stuttgart (‚Lieber Jo‘ von Noah Bösel), Bester Dokumentarischer Film (300 Euro, Haus des Dokumentarfilms) an ‚Heimgesucht‘ von Silas Degen , Bester Clip (300 Euro, Filmbüro Baden-Württemberg) an ‚Milch‘ von Corn Baum aus Stuttgart, Beste Visual Effects (300 Euro, Accenture Song Content Germany) an VFX-Artist Nick Seidenspinner für ‚Detektiv Unscharf und die bunte Verschwörung‘ von Nick Seidenspinner aus Markgröningen, Bester Animationsfilm (300 Euro, Beste Animation, Media Cluster Region Stuttgart) an ‚Voll verdreht‘ von Reyk Appenzeller aus Stuttgart, Bestes Sounddesign (300 Euro, Filmbüro Baden-Württemberg) an Noah Fierravanti für ‚Hollows Day‘ von Eliah Tamino Willmann, Bestes Szenenbild (300 Euro, Filmbüro Baden-Württemberg) an Team Anna Setzer für ‚Proximates‘ von Corn Baum aus Stuttgart und Förderpreis (300 Euro, Jugendstiftung Baden-Württemberg) für ‚K.I.‘ von Julian Schreiner aus Hornberg.
Festivalleiter Mahn zieht positive Bilanz
Festivalleiter Oliver Mahn vom veranstaltenden Filmbüro Baden-Württemberg zog zum Finale der Landesfilmschau eine positive Bilanz: „Das Jubiläumsprogramm der 30. Filmschau Baden-Württemberg begeisterte das Publikum mit Premieren, Filmgästen wie Max Riemelt und Natalia Rudziewicz, Lucia Chiarla, Steve Bache und Sven Bohse und einem spannenden Rahmenprogramm, darunter der Branchentreff ‚setUP media/Creative Industries Exchange‘ und das informative Podium ‚Haus für Film und Medien mit Gründungsdirektor Dr. Lars Henrik Gass‘. Ein Highlight für die jüngsten Kinobesucher war das Schnupperkino mit einer Kurzfilmrolle. Stark vertreten im Programm waren beispielsweise die Hochschule für Medien Stuttgart und die Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Der Filmnachwuchs aus dem Südwesten war im 21. Wettbewerb um den Jugendfilmpreis mit einem bunten Mix aus Dramen, Horror- und Fantasyfilmen, aber auch alltäglichen Geschichten vertreten. Auf neutralem Grund trafen sich die Player der Film- und Medienbrache im Südwesten und zeigten dem Publikum, was in Baden-Württemberg gedreht wird. Die Landesfilmschau ist in ihrer Art einmalig in Deutschland.
Die Jury-Begründungen und Juror*innen
Bester Spielfilm ‚No Dogs Allowed‘ von Steve Bache:
„Der Film behandelt mit einer mutigen Herangehensweise das Thema Kindesmissbrauch. Mit fein austarierten und klug konstruierten Situationen, in die der pädophil veranlagte Jugendliche Gabo gerät, gewinnt seine Figur eine große Vielschichtigkeit, und die Geschichte an Komplexität und Spannung. Die Entscheidung, bei Gabo beides zu verknüpfen: die Angst vor dem Tätersein und die Erkenntnis, selbst Opfer zu sein, ist dramaturgisch und inszenatorisch sehr gelungen umgesetzt. Die visuelle Sprache eines Feelgood-Teenagerfilms macht die Geschichte zugänglich und gleichzeitig umso schmerzhafter. Der Mut des Films zeigt sich auch darin, im Kern nicht auf die Betroffenheit eines reinen Dramas zu setzen, sondern auch ambivalente Momente ohne moralische Bewertung stehen zu lassen. Dazu gehört auch das nicht so einfach einzuordnende Ende. Für die kluge Konstruktion und die präzise Inszenierung dieser ungewöhnlichen aber nahegehenden Geschichte möchten wir den Baden-Württembergischen Filmpreis an ‚No Dogs Allowed‘ von Steve Bache verleihen.“
Jury: Anika Mätzke, Sven Bohse, Lisa Purtscher und Lotta Schmelzer
Bester Kurzfilm. ‚Haus am Hang‘ von Konstantin Münzel:
„‘Haus am Hang‘ besticht durch eindrucksvolle Bilder und eine präzise Kameraführung, die die Isolation und Spannung innerhalb einer Einrichtung für straffällig gewordene Jugendliche intensiv erlebbar macht. Mit starkem Drehbuch und stimmigem Storytelling entfaltet sich die komplexe Beziehung zwischen den Figuren, getragen von der herausragenden schauspielerischen Leistung des Hauptdarstellers. Als Film, der mit leisen Tönen überzeugt und gerade deshalb eine emotionale Wucht entwickelt, ist ‚Haus am Hang‘ ein durchweg gelungenes Drama, das Disziplin und Nähe in einem strengen System reflektiert und als einfühlsame Studie über das Spannungsfeld von Härte und Verletzlichkeit überzeugt.“
Jury: Caro Schröter, Robert Jenne und Christin Burger.
Bester Dokumentarfilm ‚Das leere Grab‘ von Agnes Lisa Wegner und Cece Mlay:
„Mit bemerkenswerter Sensibilität und erzählerischer Kraft wagt sich das Regieduo Agnes Lisa Wegner und Cece Mlay an ein weitgehend verdrängtes Kapitel deutscher Kolonialgeschichte. Ihr Film ‚Das leere Grab‘ macht dabei nicht nur die Grausamkeit dieser Zeit spürbar, sondern auch die schmerzhaften Herausforderungen, denen sich Nachfahren der Opfer bis heute stellen müssen. Dabei geben die Filmemacherinnen den Menschen hinter der Geschichte eine Stimme und ihrem Film eine emotionale Tiefe, die nachhaltig berührt. ‚Das leere Grab‘ ist weder reine Anklage noch simplifizierende Lösung, sondern ein mutiger, differenzierter Beitrag zu einem Thema, das uns alle betrifft. Ein Film, der daran erinnert, dass echte Versöhnung nur durch Taten gelingt und dessen Botschaft weit über den Kinosaal hinaus hallt.“
Jury: Eric Fiedler, Marita Stocker und Mark Szilagyi.
Bester Animationsfilm ‚Detlev‘ von Ferdinand Ehrhardt:
„Die nominierten Filme spiegeln die facettenreiche Spielwiese des Kurzfilms wider und sind dabei extrem unterschiedlich. Verschiedene Techniken, Themen und Erzählformen erschwerten es, ein Bewertungssystem zu finden. Nach einer ausgiebigen Diskussion hat sich ein klarer Favorit herausgestellt. Der Film überzeugt durch liebevolle Details und ein hohes Maß an Professionalität. Die Geschichte ist emotional und nimmt uns in den Alltag der Figuren mit. Auch wenn die Charaktere absurd sind, sind sie lebendig und handeln authentisch. Der Gewinnerfilm in der Kategorie Animation ist: Detlev.“
Jury: Nina Prange, Sveta Yuferova und Regina Welker.
Bester Werbefilm ‚Scratch Lottery‘ von Jonas Tzscheetzsch:
„Wir möchten in diesem Jahr eine Arbeit auszeichnen, die beweist, dass man auch ein eher langweiliges Segment humorvoll bewerben kann. Ungewöhnlich in der Umsetzung und auch im Storytelling zeigt dieser Film, dass es sich immer lohnt, Regeln zu brechen und dass Filme Spaß machen dürfen. Das Resultat: alles andere als ein weiterer, langweiliger Spot für eine Auto-Versicherung. Wir gratulieren der Filmproduktion ‚5ter Stock‘ für Ihren Film ‚Scratch Lottery‘ für die WGV.“
Jury: Aja Schmidt, Henrik von Müller und Holger Öhrlich.
Beste Visual Effects (VFX) ‚Avatar – The Last Airbender’ von Amelie Dillig, Gus Martinez und Emanuel Fux:
„Die Jury ehrt Accenture Song für ihre herausragende Arbeit an ‚Avatar: The Last Airbender‘. Mit über 400 beeindruckenden Aufnahmen, umgesetzt von einem Team aus über 60 talentierten VFX Artists, vereinen sich in diesem visuellen Meisterwerk Fantasie und Technologie auf höchstem Niveau. Komplexe Full-CG-Environments und eine Vielzahl fantasievoller, fotorealistischer Kreaturen zeugen von technischer und kreativer Perfektion. Die Wasser-, Eis- und Feuereffekte faszinieren mit einer magischen, aber gleichzeitig realistischen Darstellung. Die enorme Vielfalt und Qualität der VFX hebt die epische Geschichte des Avatars auf ein unvergleichliches visuelles Niveau. Herzlichen Glückwunsch!“
Jury: Julia Smola, Julian Körrenz und Jan Adamezky.