Begeisterung bei den Zuschauer*innen lösten die diesjährigen PreisRegen des NaturVision Filmfestivals aus, die in der wilden Natur des Bayerischen Waldes gefilmt und an den vier Festivaltagen online gezeigt wurden.
„Zum 20. Festival sind wir eingetaucht in die Vergangenheit von NaturVision und an die Orte unserer ersten zehn Festivals zurückgekehrt, um dort die Clips für die Preisverleihung zu drehen. Es sind tolle, emotionale Aufnahmen entstanden, die unsere Preisträger auf eine ganz besondere Weise würdigen“, erläutert Festivalleiter Ralph Thoms. Sehr authentisch und emotional sind auch die Dankesvideos der Preisträger*innen des 20. NaturVision Filmfestivals, die während des Festivals online gezeigt wurde. Aus seinem Garten in England bedankte sich beispielsweise Regisseur John Jackson, der zusammen mit Jérôme Julienne für seinen Film „Ocean Super Predators“ den Deutschen Wildlife Filmpreis erhielt. Die Jury überzeugten die Aufnahmen spektakulärer Jagdszenen zwischen Buckelwalen, Orcas und Delphinen, die von der Intelligenz und dem Sozialverhalten dieser Tiere erzählen. Einen ungewöhnlichen und intensiven Blick in eine ganz andere verborgene Welt wagt der Film „Festmahl der Tiere“. Er zeigt in detailreichen und überaus ästhetischen Bildern, wie aus Kadavern neues Leben entsteht und wie wichtig sie für die Artenvielfalt sind. Daniela Pulverer und Boris Raimeigen wurden für diese mutige Dokumentation mit dem Deutschen Filmpreis Biodiversität belohnt. Ein weiterer Hauptpreis wurde mit der Kategorie Deutscher Umwelt- und Nachhaltigkeitsfilmpreis vergeben. „Rentiere auf dünnem Eis“ von Henry Mix und Boas Schwarz zeigt mit einer beeindruckenden Kamera das sibirische Wildlife und erzählt gleichzeitig am Beispiel des indigenen Volkes der Nenzen die ganze Tragödie des Klimawandels. Ein Film, der auch neue erzählerische Wege im Naturfilmbereich aufzeigt.
Tief beeindruckt von einer „spektakulären Kameraführung, ohne Effekthascherei“ war die Jury auch bei „Olimba – Königin der Leoparden“. Kamerafrau Liane Steenkamp erhielt dafür den NaturVision Kamerapreis.
Die Jugend mitzunehmen und für Zukunftsthemen zu begeistern, war NaturVision von Anfang an ein Hauptanliegen. Seht gut passt dazu der diesjährige Sieger des NaturVision Newcomer Preises. Sarah Dorner und Jonathan Ziegler gehen in ihrem Film „Tausche T-Shirt gegen Hoffnung“ auf sehr persönliche Weise der Geschichte ihrer Kleider nach. Rückwärts entlang des Produktionsprozesses recherchieren sie den Weg von Deutschland zurück nach Indien. Dabei gelingt ihnen ein optimistischer Blick auf ein hochproblematisches Thema. Die NaturVision Kinderjury wählte einen Film aus, der ein brisantes Problem auf Augenhöge für Kinder aufgreift: „Wenn nicht ihr, dann wir? Nina kämpft! Gegen Plastikmüll“ von Irja von Bernstorff. Die Wahl der Jugendjury fiel auf „Der Wilde Wald“ von Lisa Eder. Eine Entscheidung, über die die Regisseurin sehr glücklich ist: „Ich habe mir sehr gewünscht, dass der Film auch Jugendliche erreicht, weil sie es sind, die sich einsetzen können für die Wälder der Zukunft und ihnen eine Stimme geben können.“ Die Juryentscheidung bestärkt die Regisseurin auch in der Idee, mit ihrem Film auch an Schulen zu gehen. Von jungen Themen geprägt war die Filmauswahl im Bereich Umdenken. Der Gewinner des ersten NaturVision Filmpreises UMDENKEN Franz Böhm und die Komponisten Hannes Bieber und Leonard Küßner können sich für ihren Film „Dear Future Children“ auch über den NaturVision Filmmusikpreis freuen. „Wem gehört mein Dorf“ von Christoph Eder erhielt den NaturVision UMDENKEN Sonderpreis.
Ein besonderes Augenmerk verdienen immer auch die ganz kleinen Filme für die große Leinwand. Der NaturVision Kurzfilmpreis, der in diesem Jahr unter dem Motto „Hidden Champions“ versteckte Helden in der Natur zum Thema hatte, ging an „Those in Grass Houses“ von Christian Lawes. Er entführt die Zuschauer*innen in den Süden Afrikas zu einem besonderen Vogel: dem Siedelweber.
Am Sonntagnachmittag wurde live im Central Filmtheater Ludwigsburg der NaturVision Publikumspreis verkündet. Das Rennen machte ein Film, der besser zu NaturVision nicht passen könnte: „Der kleine Held vom Hamsterfeld“ von Uwe Müller. Eine liebevolle Hommage an den Feldhamster, der kurz vor dem Aussterben steht. NaturVision begleitet der Feldhamster seit drei Jahren als Maskottchen, das unseren problematischen Umgang mit der Erde ebenso symbolisiert wie die Hoffnung, dass in unseren Landschaften der Zukunft der Feldhamster wieder ein Zuhause hat.
Alle Informationen rund um das Jubiläusfestival gibt es hier: https://natur-vision.de
Die Preisverleihungen zum noch einmal ansehen: https://natur-vision.de/de/programm/preisregen/
Hier finden sich alle Gewinnerfilme inklusive der Jurybegründungen: https://natur-vision.de/de/festival/preistraeger-innen-2021/