Das sind die MORITZ- Kinotipps im Februar.
MORITZ-Skala
1 schrott
2 naja
3 okay
4 top
5 mega
Geliebte Köchin
Ein echter Feinschmeckerfilm ist das in Cannes 2023 mit der besten Regie ausgezeichnete Werk. Denn was da auf den Tisch kommt, das hat für den Film Trần Anh Hùngs (bekannt für „Der Duft der grünen Papaya“ und „Cyclo“) Sternekoch Pierre Gagnaire gezaubert. Als Küchenmeister im Film sind Juliette Binoche als Köchin Eugénie im Dienst des legendären Gourmets Dodin Bouffant (Benoît Magimel) am Werk, neugierig beäugt von zwei Küchengehilfinnen. Die Kunst des Kochens wird zelebriert, geht’s am Rande doch um ein achtstündiges Menü und einen Köchewettstreit. Der cineastische Genuss ist dabei die malerische Opulenz, mit der die Arbeitsschritte der ausgefallenen (und manchmal dann auch wieder doch sehr gewöhnlichen) Küchenkreationen gezeigt werden. Peter Greenaways opulenter „Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber“ gerät da zum Stillleben. Nebenbei wird die Liebesgeschichte der 1885 spielenden Geschichte behutsam untergehoben. So kann man sich das schmecken lassen. Start: 8. Februar 4
The Holdovers
Lange hat man nichts mehr von Regisseur Alexander Payne gehört, der vor 20 Jahren mit „Sideways“ einen ganz großen Wurf vorgelegt hatte. Paul Giamatti spielte damals einen Lehrer, schlüpft nun erneut in die Rolle eines Paukers. Der hat das zweifelhafte Vergnügen, über die Weihnachtsferien Schüler, die nicht zu ihren Familien reisen können oder wollen, zu betreuen. Viele sind es nicht, im Grunde nur einer. Als dritte hält noch Kantinenleiterin Mary die Stellung. Große Abenteuer erleben sie nicht in ihrer verlassenen Privatschule. Und obwohl wenig passiert, birgt „The Holdovers“ den besonderen Reiz, sich Zeit zu nehmen für diese Art Zwangsgemeinschaft, deren Mitglieder nun die Chance haben, hinter ihren Positionen hervorzutreten. Start: 25. Januar 2024 4
Stella. Ein Leben.
Paula Beer, zuletzt in Christian Petzolds „Roter Himmel“ im Kino zu sehen, weiß auch in diesem Kriegsdrama wie gewohnt ihr besonderes Lachen einzusetzen. Dabei hat ihre Figur – die von einer Karriere als Jazzsängerin in New York träumende Stella – nicht unbedingt etwas zu lachen. Als Jüdin lebt sie in ständiger Gefahr, Opfer der Rassenpolitik zu werden. Zugleich sucht sie aber, sich als sogenannte „Greiferin“ Vorteile zu verschaffen, indem sie jüdische Mitmenschen denunziert. Gewissensbisse scheint sie nicht zu kennen, ihr Leben gleicht einem Tanz auf einem Vulkan. Allerdings kommt ihr moralisches Dilemma in diesem Film deutlich zu kurz. Regisseur Kilian Riedhof packt seine ambivalente Figur und spannende Geschichte deutlich zu vorsichtig an. Start: 25. Januar 2024 3
Roxy
Roxy heißt ein Kampfhund in Dito Tsintsadzes schwarzhumorigem Film über einen Taxifahrer (Devid Striesow), der just diesen Hund zum Fahrgast hat. Er gehört Russen auf der Flucht, und für die soll der Chauffeur nun illegale Dinge tun. Und das tut er auf seine Art und Weise. Start: 25. Januar 3
Mean Girls - Der Girls Club
Party, Intrigen und ordentlich Zickenkrieg. Vor 20 Jahren hat der Teenie-Film „Girls Club – Vorsicht bissig“ mit Lindsay Lohan Kasse gemacht. Der kehrt nun als Musicalversion unter dem Titel „Mean Girls“ zurück auf die Leinwand. Das Drehbuch schrieb erneut Tina Fey. Start: 25. Januar 3
A Great Place to Call Home
Würde Ben Kingsley in dieser charmanten US-Provinzkomödie Wolle Kriwanek kennen, dann könnte er eine Beobachtung, die er eines Tages in seinem Garten macht, über die Liedzeilen „Gugug i han a Ufo gsäh“ kommunizieren. Glauben tut’s erstmal aber niemand. Start: 1. Februar 4
Eine Million Minuten
Karoline Herfurth und Tom Schilling sind im Film von Wolf Küper ein Elternpaar, dass sich zur Reise ihres Lebens inspirieren ließ. 694 Tage ist die Familie unterwegs – auch, um angelernte Denkmuster, Traditionen und die Konditionierung der Verantwortung zu hinterfragen. Start: 1. Februar 4
Ella und der schwarze Jaguar
„Mia und der weiße Löwe“ hieß der letzte Film von Regisseur Gilles de Maistre, und um ein Raubtier und ein jungesMädchens´ geht’s auch nun wieder. Ella reist ins Amazonasgebiet, wo sie vor dem Tod ihrer Mutter gelebt und einen schwarzen Jaguar aufgezogen hat. Start: 1. Februar 3
Rickerl
Wer den österreichischen Liedpoeten Voodoo Jürgens noch nicht kennt, lernt ihn als Schauspieler kennen. Als fiktive Figur Rickerl schlägt er sich durchs Wiener Baisl-Leben und hat ständig Geldsorgen. A tolle G’schicht mit viel Schmäh und melancholischen Songs. Start: 1. Februar 5
Green Border
Grün mag die Farbe der Hoffnung sein, doch schon im Vorspann von Agnieska Hollands erschreckendem Migrationsdrama wird sie von der Leinwand verbannt. In gesättigten Schwarz-Bildern zeigt sie das sadistische Ping-Pong an der Grenze zwischen Weißrussland und Polen. Start: 1.Februar 4
My Sailor, my Love
Ins Altersheim will der verwitwete Seemann Howard (noch) nicht, widerwillig lässt er aber Annie als Haushälterin zu. Dass beide sich verlieben könnten, kann den Familienfrieden nicht bessern. Gleichwohl ist die finnisch-irische Produktion eine berührende Geschichte. Start: 8. Februar 4
All of us Strangers
Sich neu verlieben, durch eine Zeitschleife zurück in die eigene Kindheit reisen und dort den verstorbenen Eltern (Claire Foy und Jamie Bell) begegnen, – eben das widerfährt in diesem Film aus Großbritannien „The Power of Love“ erklingt im Soundtrack. Start: 8. Februar 4
Linoleum - Das All und all das
Den Weltraum im Fernsehen erklären, das kann der Wissenschaftler Cameron durchaus. Doch dann verlässt ihn seine Frau, verliert er seinen Job – und landen Trümmer eines Raumschiffs in seinem Garten. Verwirrt ist in dieser US-Indiekomödie aber nicht nur er. Start: 15. Februar 4
Bob Marley: One Love
36 Jahre alt war Bob Marley als er verstarb. Der Spielfilm mit Kingsley Ben-Adir spürt seinem Leben nach, das info@markuslanz.de Smile Jamaica Concert in Kingston spielt darin eine entscheidende Rolle. Zwei Tage zuvor war Marley bei einem Attentat verletzt worden. Start: 15. Februar 4
The Zone of Interest
Es wird Geburtstag gefeiert. Jener von Rudolf Höß (Christian Friedel), Lagerkommandant in Auschwitz. Von seinem Anwesen sieht man die Schornsteine rauchen. Seine Frau (Sandra Hüller) zeigt derweil verzückt den Garten. Das Grauen ist auf der Tonspur umso präsenter. Start: 29. Februar 5
Filmkiste zusammengestellt von Dieter Kunert
Um Berlin und jene, die dort im Haifischbecken des Immobilienmarktes angeln, geht’s in der Komödie „The Woddafucka Thing“. Beim Filmfest Bremen gab’s dafür einen Preis. Start: 25. Januar
Ein Superspion, der an Amnesie leidet, wird in „Argylle“ im Glauben gelassen, er sei ein Bestseller-Autor von Spionageromanen. Nachdem er wieder einigermaßen hergestellt ist, reist er um die Welt. Start: 1. Februar
Der Klimawandel und seine Folgen werden im australischen Animationsfilm „Arkie und die Stadt des Lichts“ thematisiert. Der Verlust von Sonnenlicht bedroht darin ganze Lebensräume. Start: 8. Februar
Nachts wirken selbst Swimmingpools unendlich tief. Und so braucht es im US-Thriller „Night Swim“ auch keines weißen Hais, um ein zweifelhaftes Badevergnügen heraufzubeschwören. Start: 8. Februar
„Reality“ ist im Fall dieses Politthrillers der Vorname der Protagonistin. Die war 2017 Übersetzerin für die US-Streitkräfte in Afghanistan – und leakte geheime, die US-Wahl beeinflussende Dokumente. Start: 8. Februar
Auch in diesem Film ist Darstellerin Sydney Sweeney mit von der Partie, hier als Spider-Woman. Eine solche ist als „Madame Web“ auch Dakota Johnson. Sie gibt damit ihr Debüt in der Marvel-Superheldenwelt. Start: 15. Februar
Regisseur Luc Jacquet nimmt mit auf eine weitere faszinierende Reise in kalte Regionen. „Rückkehr zum Land der Pinguine“ begibt sich an Sehnsuchtsorte an der Südspitze Patagoniens. Start: 15. Februar
Mit Leichen spielt man besser nicht. Das muss auch ein Highschool-Teenie erfahren. Die Außenseiterin bastelt sich in „Lisa Frankenstein“ einen Traummann, vor dem man sich auch gruseln kann. Start: 22. Februar