Das sind die MORITZ- Kinotipps im Juni.
MORITZ-Skala
1 schrott
2 naja
3 okay
4 top
5 mega
King‘s Land
Wenn der Erfolg von Landwirtschaft doch nicht immer nur von klimatischen Bedingungen und der Beschaffenheit des Bodens abhängen würde. Mads Mikkelsen ist als ehemaliger Soldat im Jahr 1755 entschlossen, die wilde Heide Jütlands fruchtbar zu machen und zu besiedeln. Des Königs Verwalter lachen ihn aus, lassen ihn aber gewähren. Ein machthungriger Nachbar versucht das Pionierprojekt mit Intrigen und Gewalt zum Scheitern zu bringen. Während Bauer Kahlen an Recht und Ordnung glaubt, sorgt der Widersacher für Chaos. Ihr Streit geht nicht zimperlich vonstatten, wie überhaupt das Leben in Zeiten von Machtgier und Missgunst. Die Unwirtlichkeit der Landschaft wird ebenso spürbar wie die Dekadenz der Reichen und Adligen. Mikkelsen steht in diesem in Wildwest-Manier aufgezogenen Historiendrama wie ein Fels in der Brandung, selbstgewiss, aufopferungsbereit und zäh, ein idealistischer Held, von denen es stets zu wenige gab. Dass dieser auch noch die Liebe findet – umso schöner. Start: 6. Juni 4
May December
Eine Lehrerin (Moore) hat vor 20 Jahren Schlagzeilen wegen einem Verhältnis zu einem 13-jähriger Schüler gemacht. Zwischenzeitlich ist sie glücklich verheiratet. Todd Haynes Melodram rollt die Ereignisse nochmals auf, indem er auf Besuch schickt, die die Lehrerin in einem Film verkörpern soll. Start: 30. Mai 4
Golda - Israels Eiserne Lady
Der Nahostkonflikt hält die Welt in Atem gehalten. So auch vor mehr als 50 Jahren. Als Premierministerin musste Golda Meir (Helen Mirren) damals schwere Entscheidungen treffen und sich gegen ein männliches Kabinett durchsetzen. Im Film qualmen vor allem Meirs Zigaretten. Start: 30. Juni 3
Bad Boys: Ride or Die
Für Will Smith bedeutete der ersten Kinofilm des „Bad Boys“-Buddie-Movies einen ordentlichen Karrieresprung. Im jetzt vierten Abenteuer sind die beiden Cops wieder nicht zimperlich, um Vorwürfe gegenüber ihrem Boss zu entkräften. Vor allem, was die lockeren Sprüche anbelangt. Start: 6. Juni 4
Alles steht Kopf 2
Der Ansatz dieses Animationsfilms, die Emotionen eines kleinen Wesens durch Figuren, die in seinem Kopf wie in einer Parallelwelt interagieren, zu illustrieren, wird fortgesetzt und zu Freude, Kummer, Wut, Ekel und Angst gesellen sich nun Zweifel, Neid, Langeweile und Verlegenheit. Start: 6. Juni 3
Ein Schweigen
Der Fall Dutroux geriet erneut in die Schlagzeilen, als gegen den Opferanwalt des Serienmörders Vorwürfe wegen des Besitzes kinderpornografischer Bilder laut wurden. Joachim Lafosse schildert nun, wie die Familie des Anwalts damit umging. Mit dabei sind Daniel Auteuil und Emmanuelle Devos. Start: 13. Juni 3
Sting
Wer Angst vor Spinnen hat, sollte diesen australischen Nervenkitzler lieber meiden. Ein in ein marodes New Yorker Hochhaus geschlüpfter Achtbeiner wird darin für ein Mädchen zum Freund, hat bald aber Durst nach Blut. Unbehagen und Ekel liegen in diesem Spinnenhorror dichtbeisammen. Start: 20. Juni 2
Ivo
Es sind nüchterne Betrachtungen, in denen Eva Trobisch vom Alltag einer ambulanten Palliativpflegerin erzählt (Minna Wündrich). Ein Privatleben, wird suggeriert, hat sie kaum mehr. Im Job bleibt sie meist sachlich. Schwieriger ist einer guten Freundin (Pia Herzegger )beim Sterben zu helfen. Start: 20. Juni 3
The Bikeriders
Marlon Brando in „The Wild One” war Vorbild für den Biker Johnny (Tom Hardy), in den späten 1960er Jahren einen Motorradclub in Chicago zu gründen. Die Mitglieder sind gesellschaftliche Außenseiter, zwei Alphatiere streiten sich um die Führung. Start: 20. Juni 2024 4
Late Night with the Devil
Ins Kino gehen, um sich eine Fernsehshow von 1977 anzuschauen? Nicht von ungefähr lief die australische Produktion im Frühjahr als Abschlussfilm bei den Fantasy-Filmfest -Nights, verknüpft sie doch auf unterhaltsame Weise das Wesen des Horror-Movie-Genres mit der Kritik an Spuk- und Geistergeschichten. Der gefeierte Showmaster der an Halloween ausgestrahlten Talkshow „Night Owls“ lädt sich darin einen Hellseher, eine Parapsychologin nebst ihrem Forschungsobjekt, einer 13-Jährigen, die den Massenselbstmord einer satanischen Sekte überlebte, und schließlich einen Zweifler zur Live-Aufzeichnung ins Studio ein. Und so ist man live wie auch hinter den Kulissen dabei, wenn gruselige Phänomene sich vor den Augen der Zuschauer offenbaren. Start: 30. Mai 4
Was uns hält
Ein Mann gesteht seiner Frau, dass er eine außereheliche Beziehung angefangen hat. Sie wirft ihn aus der Wohnung. Doch 30 Jahre später sind beide immer noch verheiratet. Über diese Zeitspanne spannt das italienische Familiendrama von Danielle Luchetti seinen Bogen, beginnend mit den 80ern in Neapel, wo Erwachsene und Kinder bei einer Feier zu „Letkiss“ Polonaise tanzen. Vanda (Alba Rohrwacher) fühlt sich nach dem Geständnis verraten, erachtet sie die Ehe doch als Pakt der Loyalität. Die nicht chronologische Erzählweise erzeugt Spannung, nimmt wechselweise die Perspektive von Frau, Mann oder deren Kindern in verschiedenen Altersstadien ein. Die Realitätsnähe überzeugt – und regt insgesamt zum Nachdenken über den Wert von Familie an Start: 20. Juni 4
2unbreakable
Breakdance ist erstmals bei den Olympischen Spielen dabei. Die Dokumentation begleitet zwei Tänzer und ihre Crews, gibt Einblicke in das Breaking als sportliche Kunstform ebenso wie von Lifestyle. Am Rand geht’s auch um das Volk der Uiguren und Patchworkfamilien. Start: 20. Juni 3
Déserts - Für eine Handvoll Dirham
Das schräge Roadmovie aus Marokko begleitet zwei Schuldeneintreiber in entlegene Wüsten- und Bergregionen. Statt Geld bringen sie alte Teppiche und Ziegen mit - und dann wird ihnen uch noch das Auto gestohlen. Schicksalsschwere und lakonischer Humor stehen hier beisammen. Start: 27. Juni 4
Daddio - Eine Nacht in New York
Mehr als 30 Jahre nach Jim Jarmuschs „Night on Earth“ und fast 50 Jahre nach „Taxi Driver“ ist erneut ein Taxi Schauplatz. Sean Penn ist der Chauffeur, Dakota Johnson steigt zu. Als der Verkehr zum Erliegen kommt, beginnt er zu philosophieren. Als Taxifahrer hat er schon einiges erlebt. Start: 27. Juni 4
Die Gleichung ihres Lebens
Studentin Marguerite (Ella Rumpf) ist ein Superhirn, Zahlen sind ihre Leidenschaft. Dann wirft ein Ereignis sie aus der Bahn, sie beginnt ein anderes Leben. Ihr Talent aber lässt sie in diesem sensiblen französischen Film über die Schönheit von Zahlen auf dem Weg zur Selbstbestimmung nicht los. Start: 27. Juni 4