Die drei Musketiere – D’Artagnan
Als Alexandre Dumas der Ältere 1843 seinen Mantel- und Degen-Abenteuerroman zur Zeit der französischen Religionskriege schrieb, hat er nicht ahnen können, dass sein Stoff Futter für unzählige Verfilmungen sein würde. Annähernd 50 Produktionen für Kino- und Fernsehen wurden seit 1921 erstellt, mit geschätzten 70 Millionen Euro dürfte der deutsch-französische Zweiteiler von Martin Bourboulon („Eiffel“) eine der kostspieligsten sein. Als Vorbilder nennt der Regisseur Ridley Scotts „Die Duellisten“ und Patrice Chéreaus „Die Bartholomäusnacht“. Seine drei Musketiere werden gespielt von Vincent Cassel, Romain Duris und Pio Marmaï, als vierter im Bunde gesellt sich François Civil als temperamentvoller D’Artagnan hinzu, nachdem er nach seiner Ankunft in Paris von den anderen dreien zum Duell aufgefordert worden ist. Gemeinsam jagen sie einem über Krieg und Frieden entscheidenden Schmuckstück hinterher. Und dürfen voraussichtlich im Dezember im zweiten Teil ein weiteres Mal die Degen zücken. Start: 13. April
Olaf Jagger
Der in Dresden beheimatete Comedian Olaf Schubert hat da einen schweren Verdacht. Im Nachlass seiner Mutter, die zu DDR-Zeiten für das Jugendradio gearbeitet hat, findet er eine Kassette, auf der sie ein Interview mit Mick Jagger geführt haben will. Und zwar in der BRD. Das an sich mag durchaus stutzig machen, verquer wird’s aber erst, als Schubert die Möglichkeit in Betracht zieht, dieser Jagger könne eventuell gar sein Erzeuger gewesen sein. Mit einem Filmteam im Schlepptau begibt er sich auf investigative Recherche. Dem Ernst der Sache angemessen ist, dass der Komiker eben nicht in einem fort Sprüche klopft. So richtig aufs Glatteis führen lässt man sich mit dieser Fake-Doku zwar nicht, folgt den Recherchen und Erkenntnissen aber dennoch höchst amüsiert. Start: 6. April
Neneh Superstar
Kleine Mädchen mit krauser Afrofrisur treten im April in gleich zwei französischen Kinofilmen auf – und beide haben sie besondere Talente. Ist’s in »Five Devils« ein besonderer Geruchssinn, ist Neneh (Oumy Bruni Garrel, Nichte von Carla Bruni) beim Tanzen in ihrem Element. Der Traum der Zwölfjährigen ist die Aufnahme an die Ballettschule der Pariser Oper. Aufgrund ihrer Hautfarbe aber bläst ihr scharfer Wind entgegen – jedoch weniger aufgrund von Konflikten mit gehässigen oder neiderfüllten Mitschülerinnen, sondern weil die traditionsbewusste Direktorin ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit gefährdet sieht. Erinnerungen an »Billy Elliot« werden wach, die Choreografien sind gekonnt umgesetzt, der Fokus aber dennoch ein leicht anderer. Start: 6. April 2023
Maigret
Gérard Depardieu schlüpft in die Rolle von Georges Simenons bekannter Ermittlerfigur, konkret ist es der Mord an einer jungen minderjährigen Frau, die den während der 1950er Jahre aktiven Pariser Kommissar beschäftigt. Ambiente und Tempo wirken fast altmodisch. Start: 30. März
The Ordinaries
In Erzählungen wie auch im richtigen Leben gibt es Haupt- und Nebenfiguren, je nachdem, auf wen oder was eine Geschichte oder ein Ereignis den Fokus setzt. Regisseurin Sophie Linnenbaum lässt eine kleine Nebendarstellerin eine solche Wandlung vollziehen. Start: 30. März
Der Gymnasiast
Der Schock für den 17-jährigen Lucas ist groß, als sein Vater bei einem Unfall stirbt. Er zieht zu seinem älteren Bruder nach Paris, sucht nach Halt. Doch der ist oft genug nur genervt. Mit Juliette Binoche und Vincent Lacoste stehen zwei bekannte Gesichter vor der Kamera. Start: 30. März
Die Kairo-Verschwörung
Die Romane von John le Carré und Umberto Ecos »Der Name der Rose« standen Pate für Tarik Salehs in Ägypten spielenden Religions- und Politthriller. In dem wird ein Islam-Student Zeuge eines Mordes an der Azhar-Universität und gerät in einen Strudel von Verrat und Intrigen. Start: 6. April
The Pope‘s Exorcist
»Wer nicht an den Teufel glaubt, glaubt nicht an das Evangelium.« Gesagt haben soll das Papst Johannes Paul II. Während seiner als oberster Hirte der katholischen Kirche hat Pater Gabriele Amorth Teufelsaustreibungen durchgeführt. Um ihn geht’s in diesem Horrorfilm. Start: 6. April
The Five Devils
Steckt nicht in jedem von uns ein Teufelchen? Wer genau die Titel-Devils in Léa Mysius‘ magisch-realistischem Drama sind, bleibt rätselhaft. Dies gilt auch für Vicky. Das Mädchen komponiert Gerüche, fällt davon mal in Ohnmacht – um sich dann auf Zeitreise zu begeben. Start: 13. April
Der Fuchs
Und im Westen gibt es doch etwas Neues. Der als Kind aus Armutsgründen von den Eltern auf einen Hof im Tal verschickte Bauernbub Franz meldet sich als 18-Jähriger beim Militär und wird als Kradmelder in die Normandie verlegt. Heimlich zieht er ein zugelaufenes Fuchsjunges groß. Start: 13. April
Im Taxi mit Madeleine
Der französische Komiker Dani Boon und die Schauspielerin Line Renaud spielten vor 15 Jahren Sohn und Mutter in der Komödie »Willkommen bei den Sch’tis«. Als Taxifahrer kutschiert er die alte Dame nun durch Paris zu Stationen ihres langen bewegten Lebens. Start: 13. April
Suzume
Die Titelheldin dieses neuen Anime-Films von Makoto Shinkai wird in ein Abenteuer hineingezogen, bei dem ihr eigenes wie auch das Schicksal ihrer Mitmenschen auf dem Spiel stehen. Das emotionale Roadmovie nimmt Bezug auf eine Erdbebenkatastrophe von 2011. Start: 13. April
Irgendwann werden wir uns alles erzählen
Wer den Sommer und vor allem die Sonne nicht erwarten kann, Emily Atefs liefert reichlich davon. Verfilmt hat sie den in Ostdeutschland auf dem Land spielenden Nachwenderoman von Daniela Krien. Start: 13. April
Roter Himmel
Silberner Bär in Berlin, mit diesen Vorschusslorbeeren geht Christian Petzold jüngster Arthouse-Streich an den Start. Dass die Protagonistn darin das Gras in Gestalt eines Feuers nicht wachsen hören, wird ihnen zum Verhängnis und macht das Erzählziel nicht weniger unerträglich. Start: 20. April
Das reinste Vergnügen
Das nackte oder neckisch tanzende Männer allein nur als Putzkraft in die Häuser von auf Sex hoffenden Frauen vorstellig werden, das glaube, wer will. Die privat wie beruflich aufs Abstellgleis gelangte Gina sorgt mit einem Start-Up für ein arg konstruiertes Vergnügen. Start: 20. April