Ein echter Spielfilm, aus Heilbronn, in Heilbronn spielend, gedreht von Heilbronnern. Das gibt‘s? Jetzt schon. Der Film »Faustdick« hat einen Verleih gefunden und erscheint nun im Dezember offiziell auf DVD und VoD. Autor/Regisseur Andreas Kröneck spricht mit MORITZ darüber, was seine »Feelgood-Komödie« ausmacht, wie schwer es ist, einen abendfüllenden Film zu drehen und warum er hofft, dass »Faustdick« die Türen für weitere Projekte in Heilbronn öffnet.
Wenn Andreas Kröneck über sein »Baby« spricht, kann er sich ein breites Grinsen nicht verkneifen: »Wir sind einfach so megastolz!« »Faustdick«, so heißt der Film, eine Feelgood-Komödie, die Kröneck mit seinem Team des Studios HNYWOOD gedreht hat – ausschließlich in Heilbronn: »Wir wollten zeigen, dass auch in Heilbronn qualitativ hochwertige Spielfilme entstehen können«, erklärt Kröneck, der als Autor und Regisseur des Films fungierte. Er handelt von einem Überlebenskünstler und einer erfolglosen Schauspielerin, die sich als falsche Kursleiter in eine Weiterbildungs-Maßnahme für Arbeitssuchende einschleichen, um dort heimlich einen Film zu drehen – basierend auf Goethes »Faust«. Doch ihre ahnungslosen »Hauptdarsteller« machen ihnen das Leben schwer. »Faustdick« stellte sich bereits 2020 während der Pandemie als Überraschungserfolg in den Autokinos heraus: »Man hat gemerkt, es herrscht eine Sehnsucht nach positiven Medien, gerade in schwierigen Zeiten.«
Nach der erfolgreichen Autokino-Tour machten sich Kröneck und sein Team auf die Suche nach einer weiteren Auswertung und stießen dabei auf das Berliner Arthouse-Label »Neue Visionen«, die sofort Interesse zeigten, den Film professionell zu veröffentlichen – »das hat uns sehr überrascht«, so Kröneck. Nun erscheint der Film auf Video on Demand sowie auf DVD mit zahlreichen Extras, darunter einem zusätzlichen, ebenfalls von Kröneck gedreht, sowie ein eigens für den Release aufgenommenen Audiokommentar. Heilbronnerinnen und Heilbronner entdecken in »Faustdick« bekannte Schauplätze wie die ehemalige Innovationsfabrik, die Neckarpromenade oder das Alte Theater in Sontheim. Doch trotz überschaubarer finanzieller Mittel hatte das Filmteam den Anspruch, das fertige Werk so professionell wie möglich umzusetzen: »Wir haben tatsächlich den gesamten Film nachsynchronisiert, damit das Endprodukt möglichst hochwertig klingt«, erklärt Kröneck. Die Musik wurde komplett selbst produziert, sogar die Popsongs, die in der Filmhandlung auftreten. »Viele Leute hatten Zweifel, ob wir das schaffen, aber wir haben ein erfahrenes, eingespieltes Team und sind es gewohnt, etwas mit wenig Geld nach viel aussehen zu lassen.«
Der Knoten ist geplatzt: Mit »Faustdick« hat das Team von HNYWOOD bewiesen, dass man in Heilbronn qualitativ hochwertige Spielfilme drehen kann. Nun hat man Blut geleckt, wie Andreas Kröneck versichert: »Die nächsten Projekte sind bereits in der Entstehung.« Geplant sind unter anderem eine Edgar Wallace-Adaption sowie ein schwäbisch-sächsischer Erotikthriller, die komplett in Heilbronn entstehen werden. Und das Hörspiel »Paul Temple« wird im Dezember bei Radio Bremen ausgestahlt – »für uns ein absoluter Ritterschlag.«
»Faustdick« ab 15. Dezember auf DVD und Video on Demand Neue Visionen, www.hnywood.com