Rabenschwarz und grotesk in seinem Humor, bunt, poppig und in seinem ausgeprägten Stilwillen an Pedro Almodovar erinnernd, poetisch und bizarr in einer Mischung aus „Die fabelhafte Welt der Amélie“ und anderen Filmen von Regisseur Jean-Pierre Jeunet – die spanische Verfilmung von Antonio Orejudos Roman durch Aritz Moreno erweist sich als wahre Wundertüte kurioser Geschichten zwischen Wahn und Wirklichkeit. Auf dem Weg in eine Psychiatrie, in der sie ihren seltsam agierenden Ehemann eingeliefert hat, sitzt die Verlegerin Helga (Pilar Castro) im Zug einem Mann gegenüber, der sich als Arzt ausgibt und von Patienten (u.a. Luis Tosar) und ihren seltsamen Fällen erzählt, die selber nun wie bei einer Matroschka-Figur zu neuen Erzählebenen führen und immer mit der Veränderung im Leben einer der Figuren zu tun haben. Was sie erleben, imaginieren oder auch erträumen, wird dabei immer abgründiger, bisweilen gar ekelhaft, passt aber zu der dem Surrealismus nicht abgeneigten Tradition der spanischen Groteske. Es ist eine herrliche Fahrt voller Wendungen und wundersamer Erfahrungen.