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Boxer-Drama Herbert
Das Boxer-Drama "Herbert" von Thomas Stuber, Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg, gewann zum Abschluß der 21. Filmschau Baden-Württemberg den mit 2.000 Euro dotierten Baden-Württembergischen Filmpreis in der Kategorie Spielfilm. Der Abschlußfilm "Fremdkörper" von Christian Werner, ebenfalls ein Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg, erhielt den mit 2.000 Euro dotierten Kurzfilmpreis. Als Bester Dokumentarfilm wurde "Above and Below" von Nicolas Steiner, Absolvent der Filmakademie in Ludwigsburg, ausgezeichnet. Elena Walf, Absolventin des Animationsinstituts an der Filmakademie Baden-Württemberg, holte mit ihrem Diplomfilm "Some Thing" den Animationspreis. Erfolgsproduzent Oliver Vogel ("Soko Stuttgart", "Dr. Klein" und "Dengler") wurde der diesjährige Baden-Württembergischen Ehrenfilmpreis verliehen. Insgesamt wurden Filmpreise im Gesamtwert von 15.500 Euro am Sonntagabend im Metropol Kino in Stuttgart in den Wettbewerben um den Baden- Württembergische Filmpreis und den Jugendfilmpreis vergeben.
Bester Spielfilm
Der Gewinnerfilm "Herbert", der seine Weltpremiere in Toronto feierte und für den diesjährigen MFG-Star nominiert war, schildert das Schicksal der an der tödlichen Muskelkrankheit ALS erkrankten Boxerlegende Herbert. Die Jury betont in ihrer Begründung, dass "Herbert" kein Krankheitsfilm ist, „vielmehr ein Genrefilm voller Wahrhaftigkeit und Leiblichkeit um einen Boxer in seinem letzten Kampf gegen eine heimtückische Krankheit und um die Chance, die wichtigsten Dinge in seinem Leben noch zu Ende bringen zu können“. Für ein Langfilm-Debüt sei der Gewinnerfilm eine höchst gelungene Arbeit. Ohne Fehl und Tadel seien Regie, Kamera, musikalische Begleitung und die Montage.
Bester Kurzfilm
Der Abschlußfilm "Fremdkörper" von Christian Werner, ebenso ein Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, wurde mit dem Baden-Württembergischen Filmpreis in der Kategorie Kurzfilm ausgezeichnet. Die Story um eine illegal erworbene Niere, einen Erpresserbrief und die Suche nach dem vermeintlichen Spender in Istanbul beeindruckte die Jury. „Fremdkörper ist nicht nur ein Film über illegalen Organhandel und dessen Folgen. Er ist ein brisantes und meisterliches Erzählstück über die Frage, zu welch drastischen Mitteln Menschen greifen, um ihr Überleben und das ihrer Familien zu sichern. Ein Film, der mit seinem präzisen und ehrlichen Drehbuch gekonnt und mit unausweichlicher Direktheit von einer Wahrheit erzählt, vor der wir häufig den Blick abwenden. Durch die virtuose Bildgestaltung und atemlose Montage wird der Zuschauer in den Handlungsort Istanbul hineingesogen, er wird Teil des atmosphärisch und unablässig spannend erzählten Dramas der beiden Hauptfiguren“, begründet die Jury ihre Entscheidung. Eine Lobende Erwähnung gab es für "Die Katze" von Mascha Schilinski, die an der Filmakademie Baden-Württemberg Regie studiert. „Der ganze Film ist ein Napf voller Mut, Radikalität und Fantasie und setzt gleichzeitig ganz sicher die eine tatze vor die nächste“, lobt die Jury.
Bester Dokumentarfilm
Für die Jury ist die Dokumentation "Above and Below" von Nicolas Steiner „ein Film, der mit großen Bildern und ruhiger Beobachtung wie fürs Kino gemacht scheint“ und den Zuschauer vom Mars zur Erde unter die Oberfläche führt. Mit großer Neugier und Faszination nähere sich der Filmemacher Menschen, die sich für diese Orte entschieden haben. „Durch seine behutsame dramaturgische und methodische Annäherung, die einem viel an Einlassungsvermögen und Konzentration abverlangt, schafft der Film einen Zugang zu einer Welt, die am Ende viel näher an einem selbst ist, als es anfangs erscheint“, lobt die Jury.
Beste Animation
Der Gewinnerfilm des Animationspreises, "Some Thing" von Elena Walf, beeindruckte die Jury durch seinen Charme, seine klare Erzählform und seine eigenwillige, aber konsequente und ausgereifte künstlerische Gestaltung. Mit einer ausgesprochenen Leichtigkeit gelinge es der Regisseurin eine originelle und intelligente Fabel über die Natur des Menschen zu erzählen, die uns dank ihrer charmanten künstlerischen Gestaltung nachhaltig beeindruckt habe. Eine "Lobende Erwähnung" sprach die Jury Christoph Horchs Filmbeitrag "Streuner" zu. In einer Mischung aus Animation und Realfilm inszeniert der Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg, so die Jury, „die fesselnde Geschichte vom Abenteuer zweier Jungs zwischen Machtspielen, Freundschaft, Gewalt und Schuld“.
Ehrenfilmpreis an Produzent
Oliver Vogel Erfolgsproduzent Oliver Vogel, der mit dem diesjährigen Baden-Württembergischen Ehrenfilmpreis ausgezeichnet wurde, schuf mit seinen Serie "Soko Stuttgart" und "Dr. Klein" am Filmstandort Stuttgart nahezu 150 Arbeitsplätze für Filmschaffende aus der Region. Schauspieler Simon Licht würdigte in seiner Laudatio die Verdienste des Ausgezeichneten für das Filmland Baden-Württemberg.