Florian Zeller gilt neben Yasmine Reza als der erfolgreichste Dramatiker in Frankreich, sein Stück „The Father“ hatte er 2020 mit Anthony Hopkins verfilmt. Auch „The Son“ ist nun wieder eine intensive Familiengeschichte, mit Hopkins diesmal als Großvater, was trotzdem auch hier wieder eine Vaterrolle impliziert. Der zentrale Vater aber ist Hugh Jackman als ein in einer neuen Beziehung (Vanessa Kirby) lebender Papa, dessen 17-jähriger Sohn (Zen McGrath) aus erster Ehe ein seelisches Tief durchschreitet und dessen Mutter (Laura Dern) diesen Zustand seelisch nicht packt. Sich ihm zu widmen, bedeutet aber auch, die neue Familie einerseits einzubinden, sie zugleich aber auch zu vernachlässigen, ganz zu schweigen vom Spagat zum Beruf, dem die väterliche Präsenz entgegensteht. Spannend erneut, wie Zeller seine „Familienaufstellung“ durch Entwicklungen und Ereignisse anreichert und so die inneren Konflikte und moralisches Verhalten plausibel macht. Eine wahrhaftige, aus dem Leben gegriffene Studie über die Schwierigkeit, mit persönlichem Schmerz und Krisen umzugehen.
Start: 26. Januar