Welche Bedeutung hat der Hohenloher Kultursommer 2018 für die Region?
Unser Festival bringt den gesamten Kulturraum Hohenlohe quasi »in Einklang«, über Landkreisgrenzen hinweg. Durch den Festivalgedanken wird die Region im Gesamten wahrgenommen und die einzelnen, sehr sehenswerten Spielorte wie die Schlösser, Klöster und Kirchen rücken ins Bewusstsein. Der Hohenloher Kultursommer ist auch eine touristische Destination für viele Besucher von außerhalb. Damit stärkt das Festival, denke ich, auch die Identifikation der hohenloher Bevölkerung mit der eigenen Region.
Was macht den Kultursommer unter den Klassik-Festivals und -Veranstaltungen einzigartig?
Ganz klar die Eigentümlichkeiten unserer Spielstätten und Räume. Einige davon sind beispielsweise nur im Rahmen eines Kultursommerkonzerts zugänglich. Hinzu kommt die sorgfältige Auswahl der Musikprogramme, die teilweise zusammen mit den Künstlern entwickelt werden. Unter anderem auch, damit Musik und Raum zu einem ganzheitlichen Erlebnis verschmelzen, wie es das Urkonzept des Festivals vorsieht. Ein weiterer Aspekt ist sicherlich die enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und Initiativen sowie die Vernetzung zur regionalen Wirtschaft.
Wolfgang Amadeus Mozart als roter Faden vom Hohenloher Kultursommer 2018 wirkt auf den ersten Blick ein wenig konventionell, doch seine ganze Familie gleich mit ins Zentrum zu rücken ist schon eine außergewöhnliche Idee. Wie kam es zu dieser Konzeption und worauf kann sich das Publikum besonders freuen?
Da wir in den letzten Jahren bei der Kammermusik eher Richtung Romantik orientiert waren, war es an der Zeit die Wiener Klassik etwas in den Vordergrund zu rücken – und da liegt Mozart natürlich nahe. Und auch da entdeckt man neue Aspekte und selten gehörte Stücke. Leider ist die Mozart-Familie musikalisch dann doch nicht so groß wie die Bach-Familie. Dennoch kam die Idee beim Musikfest in Weikersheim nach vielen Länder-Themen wieder einen Komponisten bzw. die ganze Familie in den Fokus zu rücken. Ich denke das »Fest mit den Mozarts« am 7. Juli wird eine tolle Veranstaltung. Gerade das Festkonzert verspricht einen heiteren Opernspaß. Hier geht es weniger um Mozart, sondern um die Figur des Figaro, der in drei Opernvertonungen eine wesentliche Rolle spielt.
Welche zusätzlichen Angebote gibt es außer den zahlreichen Konzerten?
Das Schöne beim Besuch von Kultursommerkonzerten ist, dass man sie meistens mit Schlossführungen, Museumsbesuchen, Spaziergängen und natürlich kulinarischen Leckerbissen kombinieren kann. Auch die Nähe zu den Künstlern schätzt unser Publikum sehr. Im Sommer gibt es in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Hohenlohekreis noch eine Ausstellung in Künzelsau zu Peter Tschaikowski, dessen Todestag sich zum 125. Mal jährt. Im November bieten wir in Kooperation mit EBT-Busreisen noch eine viertägige Musikreise nach Dresden an.