Die Epoche des Symbolismus ist geprägt von einer Sehnsucht nach dem Unerreichbaren, Unerfüllbaren. Sie stellt einen Versuch dar, hinter der objektiven Realität die Welt der Fantasie und Magie zu ergründen.
Besonders in dem Symbol der Femme fatale, die den Hexenkult wiederbelebt, dessen Spuren wir zurückverfolgen werden, wird die magische Welt sichtbar gemacht.
Im Jahr 1886 erschien das „Symbolistische Manifest“ von Jean Moréas; er hielt darin fest, dass der Symbolismus die Idee in eine Form zu kleiden suchte, die den Sinnen zugänglich sei.
Die Wahrheit wird bei den Symbolisten nicht direkt beschrieben, was im Gegensatz zum Realismus, Naturalismus und Impressionismus steht. Die Übergänge zum Jugendstil sind dabei zum Teil fließend.
Diese magische Welt spielt im Werk von Edgar Allan Poe, Ibsen, Rainer Maria Rilke und Oscar Wilde eine wichtige Rolle.
Aus dem Gedicht „Der Panther“ von Rilke (1902): „Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe/ und hinter tausend Stäben keine Welt.“
In die Blütezeit des Symbolismus fällt auch das Schaffen von Paula Modersohn-Becker und Paul Klee, die eine Art „Zwischenwelt“ für uns sichtbar machen wollten.
Dichtung und Malerei spiegeln die Sehnsucht einer Epoche im gesellschaftlichen Umbruch wider. Die Bewegung fand kurz nach 1900 ihr Ende.
Der zweite Teil dieser Reihe steht für sich und kann ohne Voraussetzung besucht werden.
Karin Schmöger, M.A., Kunst- und LiteraturhistorikerinKurs-Nr.: 24216