In einer stürmischen Winternacht eilt ein junger Mann ins Krankenhaus. Seine Mutter liegt im Sterben. Auf dem Weg spürt der 19-jährige Wahab eine tiefe Wut in sich emporsteigen, die seinem jahrelang aufgestauten Schmerz Bahn bricht und nach Worten und Ausdruck ringt. Der bevorstehende Abschied von der Mutter weckt Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend, an einen Krieg, der sein Leben bestimmte, an das Geschenk des Schweigens und an die Krankheit seiner Mutter, die sie von ihm entfremdete. Auf den Spuren seiner Vergangenheit wandelnd, findet Wahab am Sterbebett seiner Mutter endlich die Kraft, sich seinen inneren Dämonen zu stellen und begreift, dass nur eine Kinderangst eine andere Kinderangst besiegen kann...
Der preisgekrönte libanesisch-kanadische Autor Wajdi Mouawad hat mit „Im Herzen tickt eine Bombe“ einen sprachgewaltigen und zugleich poetischen wie zärtlichen Monolog geschrieben, der von Trauma-Bewältigung ebenso handelt wie vom Erwachsenwerden. In Zusammenarbeit mit Graffiti-Künstler Cédric Pintarelli alias SWEETUNO kreiert Regisseurin Monika Kosik ein interdisziplinäres Theatererlebnis, in dem Mouawads Text auf Bildende Kunst trifft und das Echo der Gedanken und Emotionen Wahabs auf einer weißen Leinwand in Farben und Formen widerhallt.
Hinweise zu sensiblen Inhalten Der Text thematisiert die Krebserkrankung eines Elternteils. Der Vorgang des Sterbens wird mit Sprache beschrieben. Die Inszenierung enthält zudem Beschreibungen und Darstellungen von Kriegsszenen und Schussgeräuschen.