Im Zentrum der Lesung stehen die 80 Moabiter Sonette und ihre außergewöhnliche Geschichte. Denn nachdem Albrecht Haushofer in der Nacht vom 22. auf den 23. April 1945 durch ein Kommando der SS erschossen worden war, fand sein Bruder bei dem Toten ein Manuskript, das dieser in seiner Manteltasche verborgen hatte. Dieses Manuskript enthielt jene 80 Sonette, die nach dem Ort benannt worden sind, an dem sie einst geschrieben wurden: dem Zellengefängnis der Gestapo-Sonderabteilung in der Lehrter Straße 3 in Berlin-Moabit. Diese außergewöhnlichen Gedichte, die im Zentrum dieser Lesung stehen sollen, sind nicht nur biografische (Zeit-)Zeugnisse eines Todgeweihten, sondern sie enthalten auch ein ungewöhnlich breit gefasstes kulturelles Panorama, das zum Nachdenken über existenzielle Fragen anregt. Tabea Junker, Stipendiatin der C.H.Beck Kulturstiftung, liest an diesem Abend ausgewählte Gedichte aus den Moabiter Sonetten des deutschen Geografen, Schriftstellers und Widerstandskämpfers Albrecht Haushofer. Musikalisch umrahmt wird die Lesung durch das einfühlsame Klavierspiel von Stefan Porzer.
Der Eintritt ist frei, über Spenden freuen wir uns.