Nina Simone träumte davon, einmal die erste schwarze klassische Pianistin Amerikas zu sein. Mit einem Stipendium studierte sie an der renommierten Juilliard School in New York City. Doch der Klassikbetrieb bot ihr keine Perspektive: „Denn ich war arm und schwarz“, erzählte sie einst. Also begann Nina Simone von kleinen Clubs aus die Welt zu erobern und wurde schließlich zur legendären Diva des Jazz – „Black Classical Music“ in ihren Worten. Hits wie „I Put a Spell on You“, „My Baby just Cares for Me“ oder „Don‘t Let Me Be Misunderstood“ ließen sie zur Hohepriesterin des Soul rund um den Globus aufsteigen. „To Be Young, Gifted and Black“ war einer ihrer politischen Songs, die sie zur Stimme der Bürgerrechtsbewegung von Martin Luther King und Malcolm X machten. Doch an der Gesellschaft und ihren Vorurteilen sowie an ihren Kämpfen mit der Liebe und sich selbst verzweifelte sie.
Nina Simones Persönlichkeit könnte ein Bild Picassos sein: kantig, verschoben und von versteckter Schönheit. „Wer war Nina Simone? Warum bewegte sie sich so, warum klang ihre Stimme so warm und dann wieder so widerspenstig?“, fragt sich die Jazz- und Soul-Sängerin Fola Dada. Auf die Suche nach Nina Simones Musik, ihrem Leben, ihrer Zeit begibt sich die Preisträgerin des Deutschen Jazz Preises 2022 zusammen mit einem hochklassigen Ensemble: Bassist Florian Dohrmann, Gründungsmitglied des David Orlowsky Trios, liefert Konzept und Arrangements. An der Gitarre ist der Landesjazzpreisträger 2021 Christoph Neuhaus. Der Pianist Ulf Kleiner spielt sonst bei De-Phazz. Schlagzeuger Felix Schrack trommelt auch im Kühntett. Und Erzählerin Katharina Eickhoff informiert bei SWR2 in der „Musikstunde“, bei „Treffpunkt Klassik“ und in Konzerteinführungen über Werke und Hintergründe.