Ab 1956 lebte und arbeitete der Fotojournalist Wilhelm Pabst (1921-2009) im Landkreis Göppingen. 2019 konnte das Kreisarchiv Göppingen seinen umfangreichen fotografischen Nachlass übernehmen. In seinen Fotoreportagen und Auftragsarbeiten der 1950er und 1960er Jahre dokumentierte Pabst nicht nur das Alltags- und Freizeitleben der Menschen im Landkreis, sondern zugleich dessen wirtschaftliches Profil, gesellschaftliche Prozesse, kulturelle Ereignisse sowie den Wandel von Ortsbildern undVerkehrsinfrastruktur.
Längst vergangene Bilder von Handwerk, Landwirtschaft und Einzelhandel, die damals pulsierenden Produktionsstätten von Märklin, WMF, Kellerbau, und anderen sowie Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Sport kamen vor Pabsts Kamera, aber auch die als „Gastarbeiter“ bezeichneten und dringend benötigten ausländischen Arbeitskräfte. Vielfach eingefangen wird die große Sportbegeisterung der Menschen im Landkreis. Doch die Fotografien von Kriegsversehrten und aus Gefangenschaft gezeichneten Heimkehrern erinnern eindringlich daran, dass die Zeit des „Wirtschaftswunders“ hinter einer vermeintlich heilen Welt auch schwierige Themen beinhaltete.