Was sind schon sieben Minuten? Wen kümmert es, wenn in einem Betrieb die Pause ersatzlos gekürzt wird? Solange der eigene Job nicht gefährdet ist?
Eine Textilfabrik wurde verkauft. Die neuen Besitzer verlangen eine Pausenzeitverkürzung von sieben Minuten. Der Betriebsrat bestehend aus elf Frauen muss nun darüber abstimmen. Und gerät sich schnell in die Haare: Geht es um den Einstieg in noch mehr Kürzungen oder bleibt es bei den sieben Minuten? Wie viele Zugeständnisse sind die Frauen bereit zu machen, um ihren Arbeitsplatz zu behalten? Wer wird mit seiner Meinung die Mehrheit hinter sich haben: Die langjährige Betriebsrätin Blanca, die den neuen Besitzern misstraut oder diejenigen, die die Sicherheit des Jobs bevorzugen?
Die Zuschauer:innen verfolgen eine beängstigend gegenwärtige Debatte über soziale Gerechtigkeit, über die Tücken des Kapitalismus und über die Pflicht, Haltung zu zeigen.
Nach dem Vorbild der „12 Geschworenen“ entwickelt der italienische Autor Stefano Massini in „7 Minuten“ eine rasante Dynamik der Entscheidungsfindung. Neben den Theaterhaus-Schauspielerinnen Larissa Ivleva, Esra Ugurlu und Katja Schmidt-Oehm präsentiert ein eigens hierfür gecastetes Ensemble bestehend aus Frauen aus zehn verschiedenen Ländern das brisante, hochaktuelle Stück in der Inszenierung von Theaterhaus-Chef Werner Schretzmeier.
Dem Team um Werner Schretzmeier glückt mit „7 Minuten“ eine glaubwürdige und seelenvolle Parabel auf reale Zustände. Die Botschaft teilt sich dabei ganz ohne moralischen Impetus mit, werden doch die inneren Konflikte der Figuren deutlich und als echtes Dilemma begriffen. — Stuttgarter Zeitung
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