Crailsheim Merlins 17/18
Während die Fans zur „After-Work-Party“ in die Arena Hohenlohe strömten, hielten die Spieler der Crailsheim Merlins wenig von frühzeitigem Feierabend. Mit einer fulminanten ersten Halbzeit legten sie den Grundstein für den klaren 102:77–Erfolg gegen Paderborn.
Kurz vor Spielbeginn waren noch einige Lücken auf den Rängen der Arena Hohenlohe sichtbar. Grund dafür waren aber nicht etwa kollektive Überstunden im ganzen Landkreis, sondern der Run auf das Freibier der Biermanufaktur Engel, das vor dem Spiel gegen die Uni Baskets Paderborn als Feierabendbierchen genossen werden durfte.
Cuffee on fire
Pünktlich zum Tip-Off hatten sich die leeren Flecken deutlich verkleinert und die Fans bejubelten die ersten Punkte durch Sherman Gay (2:0). Das gefiel Michael Cuffee so gut, dass er mit drei satten Dreiern die Lautstärke noch weiter aufdrehte (13:2). In der folgenden Auszeit wies Gästecoach Uli Naechster offensichtlich seine Spieler darauf hin, dass auch sie durchaus vom Perimeter werfen könnten. Denn die Paderborner kamen nun selbst zu einigen Zählern von downtown, blieben den Merlins auf den Fersen (27:21). Auch anfangs des zweiten Abschnitts kamen die Gäste dank ihrer unkonventionellen Spielweise noch zu einigen Nadelstichen, konnten dann das unnachahmlich hohe Tempo der Merlins aber nicht mehr mitgehen. Kapitän Griffin stellte zweieinhalb Minuten vor der Pause auf 20 Zähler Vorsprung, die 50-Punkte-Marke hatten die Zauberer schon wieder geknackt (52:32). Die Lawine rollte bis zum 64:38-Halbzeitstand weiter und der nächste „Hunderter“ war bereits in Sicht.
Mehr Defense und ein paar Experimente
Bei 37 erzielten Punkten im zweiten Viertel durfte die Halbzeitpause dann auch etwas länger dauern, der 7:0-Run der Gäste gefiel Headcoach Iisalo trotzdem nicht. Nach der fälligen Auszeit waren die Zauberer dann auch wieder im Dienst, hatten spätestens mit dem krachenden Dunk von Sherman Gay wieder Betriebstemperatur erreicht (71:45). Das dritte Viertel gehörte aber klar den Defensivbemühungen: Nur elf Paderborner Punkte gestatteten die Zauberer, stellten auf 80:49 vor dem Schlussabschnitt. Tuomas Iisalo hatte längst begonnen, einige Dinge zu testen, stellte unter anderem Pat Flomo und Philipp Neumann gleichzeitig aufs Parkett. „Das ergab sich auch aus den Foulproblemen, die wir hatten. Aber so kam es uns gelegen, diese Formationen, die wir bisher nur im Training gesehen hatten, auch mal im Spiel zu testen,“ gab Tuomas Iisalo auf der Pressekonferenz zu Protokoll. Der „Papa“ feierte sein Comeback nach Grippe, begrüßte seine Fans standesgemäß per Dunk, bevor es Martin Bogdanov vorbehalten war, die 100 vollzumachen (100:68). Zum dritten Mal in Folge und zum neunten Mal in dieser Saison erzielten die Zauberer eine dreistellige Punktausbeute, wenngleich nach Seba Herreras tiefem Zweier dann doch Feierabend war. Der 102:77-Erfolg schickte die ganze Merlins-Familie gut gelaunt auf die „Road to Playoffs“, die bereits am kommenden Samstag (19:30 Uhr) gegen Nürnberg ihre Fortsetzung findet.