Foto: Marco Franzese
Five Finger Death Punch in Stuttgart
Jede dieser zwei Bands hat sich bereits einen großen Namen in der Szene erspielt. Papa Roach war bereits zur Jahrtausendwende eine dieser Combos, die die Nu-Metal-Welle für sich genutzt und diese mitbegründet haben. Mit ihrem Debütalbum »Infest« schossen sie seinerzeit (fast) durch die Decke, erspielten sich auf Anhieb eine große Fangemeinde und können sich noch heute über treue Anhänger freuen. Deutlich jünger bzw. kürzer auf dem Markt wenngleich erfolgreicher als die erstgenannten sind Five Finger Death Punch. Spätestens mit ihrem Doppelalbum »The Wrong Side of Heaven and the Righteous Side of Hell« aus dem Jahr 2013 schafften die US-Amerikaner ihren internationalen Durchbruch. Vor Kurzem erschien ihr neues Werk »Got Your Six«, das an den Erfolg des Vorgängers anknüpfte. In ihrer Heimat füllen 5FDP ganze Stadien. So weit sind sie in der »alten Welt« zwar noch nicht. Jedoch auf dem besten Weg dorthin. Genaus diese zwei große Kaliber haben sich jetzt zusammengetan und machten am 11. November Halt in Stuttgart.
Doch bevor die zwei Großen die Bühne in der gut gefüllten Porsche-Arena stürmen durften, brachten Devil You Know mit einem krachenden Mix aus Death- und Thrash-Metal sowie Eskimo Callboy aus Castrop-Rauxel mit ihrem Metalcore das Publikum auf Betriebstemperatur. Pünktlich um 20.30 Uhr schlug die Zeit vor Papa Roach. Gekonnt mixten Frontman Jacoby Shaddix und seine Herren neues und altes Material zusammen und trafen damit den Nerv der tobenden Menge. Bei gefühlt jedem zweiten Song forderte der Sänger seine Fans zum Moshpit auf (»open up this place«) und diese taten ihm den Gefallen. Immer wieder bildete sich ein wilder Menschenknäuel, Crowdsurfer forderten den Securities im Fotograben Einiges ab und liedsichere Fans stimmten bei den Songs mit ein. Highlight war, wie nicht anders zu erwarten, der Überhit »Last Resort«, der noch immer auf jeder Rockparty rauf und runter gespielt wird. Ein spaßiger Auftritt. Von dieser Band sind schon schlechtere Gigs in Erinnerung geblieben.
Hierzulande ist der 11. November der Start für alle Narren und Jecken in die fünfte Jahreszeit. In den USA feiert man hingegen den Veterans Day. Und es hätte kaum ein besseres Datum geben können, um die Senkrechtstarter von Five Finger Death Punch auf die Bühne zu bringen. Die Band aus Las Vegas lebt offen ihren Patriotismus und ihre Sympathien für das US-Militär aus – man denke dabei alleine schon an ihr Video zur Single »Bad Company«. Jetzt kann man zu dieser Gesinnung geteilter Meinung sein, konsequent ist sie und gehört zum Image der Band ebenso wie der straighte Gitarrensound, der in knackigen Riffs seine Erfüllung findet. All das brachte und bringt der Band nicht nur Sympathien in ihrer Heimat ein, auch in Deutschland wächst die Fangemeinde stetig. Vor anderthalb Jahren spielten sie noch im LKA, jetzt war es bereits die Porsche-Arena und auch das wird wohl noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Die Herausforderung, vor einer größeren Fanschar zu spielen als bei ihrem letzten Besuch in Stuttgart, meisterten Frontman »Ghost« Moody, dessen Gesicht mit einem roten Handabdruck geschminkt war, und seine im wahrsten Wortsinn bunte Truppe souverän. Kein Wunder, sie sind noch ganz andere Kaliber an Shows gewöhnt. Und doch muss man es erst einmal schaffen, sein Publikum so mitzunehmen. Dies gelang zweifelsohne. Sei es das gemeinsame Hüpfen, das Feuerzeug-in-die-Luft-halten bei langsameren Tönen oder das Mitsingen der simplen Textpassagen – lange ließen sich die Fans nie bitten. Generell war der Fronter keiner dieser unnahbaren Rockstars. Im Gegenteil. Den Dialog mit seinem Publikum schätzt Moody. Warum jedoch bei dem Song mit dem klangvollen Namen »Burn Motherfucker Burn« eine Handvoll (sehr) junger Fans aus der Menge herausgepickt und auf die Bühne gebeten wurde, erschloss sich dem neutralen Beobachter nur bedingt. Gut, das werden diejenigen wahrscheinlich ihr Leben lang nicht vergessen. Aber das steife und teils eingeschüchterte Herumstehen war der Performance der Band kaum angemessen. Als nach einer Stunde und 15 Minuten der letzte Ton verklungen war, blickte man in viele verschwitzte und ausgepowerte Gesichter. Unterm Strich muss man sagen, dass es eine grundsolide Performance war. Nichts, was einen vom Hocker haut oder wovon man noch Jahre später schwärmen müsste. Aber sicherlich auch definitiv nichts, was man bereuen würde. Wie formulierte es einer der Besucher?. »Es ist immer noch viel besser als zu Hause auf der Couch zu sitzen und RTL zu gucken.«
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