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Norbert Haug
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Norbert Haug
In Vorbereitung auf das 10-jährige Schuljubiläum der Freien Schule Anne-Sophie, wurde der ehemalige Journalist und Motorsport-Chef von Mercedes-Benz, Norbert Haug (63), zum Thema Menschenbilder „Schule früher - Schule heute“ an die Freie Schule Anne-Sophie nach Künzelsau eingeladen. Er hospitierte einen Vormittag lang, erzählte von seinem Lebensweg, zog einen Vergleich zu seiner Schulzeit und stand den Lernpartnerinnen und Lernpartnern Rede und Antwort.
Nach einer kurzen Schulführung durch die Freie Schule Anne-Sophie, wurde Norbert Haug in der Aula von Wolfgang Schiele, Mitglied im Schulleitungsteam, und den Lernpartnerinnen und Lernpartnern der Sekundarstufe I mit einem kurzen Filmausschnitt von seiner Zeit als Motorsport-Chef bei Mercedes-Benz begrüßt. Nach einem tobenden Applaus, ließen sich es einige Lernpartner nicht nehmen, Norbert Haug per Handschlag zu begrüßen.
Auf die Frage ob Norbert Haug ein bestimmtes Ziel vor Augen hat, antwortete er: „Mein Ziel ist es, mich heute ausgiebig mit euch zu unterhalten. Man sollte immer wieder neue Ziele vor Augen haben und das Schulsystem sollte sich ein Beispiel daran nehmen, wie es hier bei euch an der Schule läuft, dass individuell auf die Stärken des einzelnen Schülers eingegangen wird.“
Zu Norbert Haugs Schulzeit gab es noch ein sehr autokratisches Schulsystem, in dem immer der Lehrer derjenige war, der Recht hatte. Das System empfand er nicht gut, um das Beste aus ihm rauszuholen. Auch weil alles sehr theoretisch und die Lehrer ziemlich diktatorisch waren. Der Bezug zur Praxis und das „Lernen wie man lernt“ seien das A und O. Norbert Haug erzählte, dass er sich nach der Schule Einiges erarbeiten musste. „Mit ‚Learning bei Doing‘ und einem guten Rüstzeug ist das zu schaffen und es ist gut, dass es einen Wettbewerb gibt. Der Anspruch gut zu sein ist ein wertvoller Anspruch, den ihr auch für euch selbst im Leben haben solltet um erfolgreich zu werden. Gebt wie im Rennsport Gas und bleibt dran, dann erreicht ihr eure Ziele“, gibt Norbert Haug den Lernpartnerinnen und Lernpartner mit auf den Weg.
Nachdem Norbert Haug kurz seinen Lebenslauf erläuterte, kam aus dem Publikum gleich die Frage, wie viele Rennen Norbert Haug in seiner Karriere als Motorsport-Chef gewonnen hat. „Ziemlich oft“, antwortete Norbert Haug. Doch Justin wollte es genauer wissen: „In Zahlen?“ „Von insgesamt 1000 Rennen haben wir in den 22 Jahren meiner Karriere über 400 Rennen gewonnen“, so Norbert Haug.
Nach einem kurzen Unterschriftenmarathon ging es für Norbert Haug weiter, um Fragen der Lernpartnerinnen und Lernpartner im College und in der Primarstufe zu beantworten. Die Kinder in der Primarstufe zeigten sich besonders interessiert von dem früheren Motorsport-Chef und stellten Fragen von „Wie lange dauert ein Reifenwechsel“ über „Wie schnallt man sich im Rennwagen an“ bis „Wie lange dauert es, bis ein Formel-1-Auto gebaut ist“. Zum Schluss wollte Norbert Haug noch von den Kleinen wissen, wer mal Rennfahrer/in werden möchte. Daraufhin meldeten sich mit Begeisterung sechs Kinder.
In einer letzten Gesprächsrunde mit Lernpartnerinnen und Lernpartnern des Colleges, dem Schulleitungsteam und Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Unkelbach und Herrn Jahn, Mitglieder des Vorstandes der Stiftung Würth, stellte Julia Beck von der Lernpartnerorganisation die Abschlussfrage, was Norbert Haug in Zukunft noch erreichen möchte. Daraufhin antwortete er, dass es zunächst sehr wichtig sei, nach seiner Gesundheit zu schauen. „Wenn ihr von etwas überzeugt seid, dann bleibt dran. Traut euch was zu, reflektiert zuerst, bildet euch eure Meinung und transportiert sie. Die eigene Meinungsbildung ist das Rüstzeug fürs Leben und mit der richtigen Schule, wie mit der Freien Schule Anne-Sophie, funktioniert das auch“, so Norbert Haug.
Angelika Schmidt, Gesamtleiterin der Freien Schule Anne-Sophie, bedankte sich bei Norbert Haug für seinen Besuch, überreichte ihm ein kleines Präsent und schloss mit den Worten ab: „Wir sind auf dem richtigen Weg, was unsere Grundhaltungen Lernbereitschaft, Wertschätzung, Achtsamkeit und Zuversicht angeht. So haben wir heute wieder gelernt, dass man Vieles erreichen kann, wenn man ins Gelingen verliebt ist, an sich glaubt und seine Meinung kundtut.“